Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Das Leben beginnt jetzt

Martin Knapmeyer über Johannes 5,25.

Jesus spricht: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören, die werden leben.

Johannes 5,25

„Die Zeit ist jetzt. Wir laufen los. Gott geht mit uns. Das Leben ruft …“

Gern erinnere ich mich daran, wie ich mitten in der Menge stand auf dem Kirchentag in Nürnberg, und als Gemeinschaft mit zehntausenden Menschen haben wir dieses Lied gesungen. Es vermittelt Aufbruchstimmung und Freude: Gott ist da, jetzt, bei uns, wir können mit ihm ins Leben gehen.

Das Lied passt zum biblischen Lehrtext der Herrnhuter Brüdergemeine für heute, Worten Jesu aus dem Johannesevangelium, Kapitel 5, Vers 25: „Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören, die werden leben.“ Von der Auferstehung der Toten spricht Jesus hier. Wie die meisten Juden seiner Zeit hoffte er: Wenn Gott seine Herrschaft aufrichten wird in dieser Welt, dann wird er alle, die zu ihm gehören, zum ewigen Leben auferwecken. Für sie wird es kein Leid und keine Tränen, keine Unterdrückung und Ungerechtigkeit mehr geben.

Das ist aber nicht nur Zukunftsmusik: „Die Stunde kommt und ist schon jetzt …“ Die Zukunft Gottes ragt in die Gegenwart hinein. Davon ist Jesus überzeugt: Das ewige Leben fängt jetzt schon an. Jesus hat Gutes getan. Er hat Menschen geheilt – sie haben darin schon etwas gespürt von der Ewigkeit, in der alles heil werden wird. Jesus hat so von Gott gesprochen, dass die Menschen in seinen Worten Gottes Liebe gespürt haben. Sie haben begriffen: Kann sein, dass ich verloren gegangen bin, weil ich mich entfernt habe vom lebendigen Gott. Aber Gott kommt mit offenen Armen auf mich zu. Ich brauche mich nur noch von ihm umarmen zu lassen – und lebe wieder auf.

„… die Toten“ „werden“ „die Stimme des Sohnes Gottes hören …“ In Jesu Worten steckt allerdings eine provozierende Behauptung: Das Leben, das viele Menschen in dieser Welt führen, ist gar kein richtiges Leben. Ich kann atmen und sprechen, ich kann essen und trinken, ich kann gehen und springen, nach dem Urteil eines Mediziners quicklebendig und gesund – und dennoch tot sein. Leben, wie Jesus es meint, ist mehr als das Funktionieren meines Körpers. Jesus hat gepredigt: Leben, das den Namen „Leben“ verdient, gibt es nur in Verbindung mit Gott. Denn die Menschen haben das Leben nur als Gabe von ihm. Sie hängen von ihm ab. Nur Gott und sein Sohn haben „das Leben in sich selber“ (Joh 5,26). Wer Jesu Worte hört und daraufhin Gott vertraut, empfängt von ihm das wahre Leben, das Leben in seiner ganzen Tiefe, von Liebe erfüllt.

Dabei haben auch Christen das wahre Leben nicht wie einen Besitz „sicher im Kasten“. Auch Menschen, die sich grundsätzlich für den Glauben an Jesus Christus entschieden haben, werden immer wieder abgeschnitten von der Verbindung zu Gott. Manchmal ist es eigene Schuld, die ihre Gemeinschaft mit ihm zerstört. Manchmal ist es ein schlimmes Ereignis, das sie niederdrückt und traurig macht. Ihr Vertrauen auf Gott gerät ins Wanken, sie lassen sich von negativen Gedanken beherrschen. Sich starr und unbeweglich fühlen wie ein Toter, abgeschnitten sein von Leben und Freude – das kennen viele aus eigener Erfahrung.

„Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören, die werden leben.“ Die Worte der Bibel können auch für uns heute zur lebendigen Stimme Jesu werden. Er will das Wort zu uns sprechen, das uns aus Todesstarre und Traurigkeit herausruft, das uns aufleben lässt. Hören wir auf Jesus.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (3)

Thomas /

Ja, ich glaube, dass wer an Jesus Christus glaubt, ihn sehen wird, wenn der Lauf auf der Welt beendet ist; dann haben wir das Ziel erreicht!

Jürgen /

Ich bin etwas irritiert. Sie schreiben „ wie die meisten Juden seinerzeit hoffte er…“. Jesus hoffte nicht, er „wusste“. Er ist schließlich Gottes Sohn und das wusste er auch. Man musste Jesus auch mehr

Wolfmueller M. /

Was ich vermisse in der Auslegung ist der Hinweis auf Christus daß "Er" Gott ist!!! Und nicht ein besonderer Mensch, der halt mal so über diese Erde ging. Er ist der Lebendige, der Retter und Erlöser-Gott.