Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Keine Woche ohne Sonntag

Monika Breuer über 1. Mose 2,3.

Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken.

1. Mose 2,3

1999 startete die Evangelische Kirche samt der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen eine Kampagne. Auf Flyern, Aufklebern und in Zeitungsanzeigen hieß es: „Ohne Sonntag gibt es nur noch Werktage.“ Denn es gab Diskussionen in Deutschland, den Sonntag als gemeinsamen freien Tag abzuschaffen. Und dem wollten die Kirchen etwas entgegensetzen.

Aber man stand vor einem kleinen Problem: Wie macht man Nichtchristen deutlich, wie wichtig der Sonntag ist? Deshalb der Vergleich mit den gewöhnlichen Werktagen: Alle Tage wären dann gleich. Und mehr oder weniger belastet mit Mühen.

Christen hingegen brauchen bloß in die Bibel zu schauen, dann springt ihnen schon entgegen, wie wichtig der Sonntag ist. 6 Tage lang erschuf Gott Himmel und Erde. Verlieren wir uns jetzt nicht in Diskussionen, ob damit Tage von der Länge heutiger Erdentage gemeint sind. Immerhin erinnert Petrus später die ersten Christen daran, dass Gott ganz andere Zeitmaßstäbe hat als wir Menschen. Lassen Sie uns hingegen festhalten: Nachdem Gott 6 Tage lang das Weltall und die Erde erschaffen hatte mitsamt allem, was Weltall und Erde ausfüllt, legte er einen freien Tag ein. Sozusagen als Krönung von allem. Wir lesen im 1. Buch Mose, in Kapitel 2, Vers 3„Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken.“ Gott erschuf sozusagen das Nicht-Schaffen.

Aber Gott ruhte nicht etwa, weil er durchschnaufen und sich den Schweiß von der Stirn wischen musste. Ein allmächtiger Schöpfergott hat das nicht nötig. Sondern weil das, was er geschaffen hatte, es wert war. Die Schöpfung war es wert, innezuhalten und sich alles in Ruhe anzuschauen. In der Tat bedeutet das Wort, das hier für „ruhen“ steht, auch „feiern“ und „feierliches Innehalten“. Die Schöpfung und damit im Übrigen auch der Mensch, war es in Gottes Augen wert, mit einem Innehalten gefeiert zu werden.

Und zum zweiten Mal segnet Gott: Zuerst hatte er die erschaffenen Menschen gesegnet, und nun segnet er eine Zeit. Er segnet den freien Tag, den die Israeliten, Gottes Volk, später ebenfalls feiern sollen als Schabbat. Die Christen verlegten diesen Tag später auf den Sonntag, weil an diesem Tag ihr Herr Jesus Christus vom Tode auferstanden war. Noch einen Grund mehr, den Sonntag als freien Tag zu ehren und hochzuhalten.

Aber Gott tat noch mehr: er heiligte diesen Tag. Heilig zu sein bedeutet, Gott zu gehören. Dieser freie Tag gehört also Gott. Und in der Tat, Jesus als Gottes Sohn wird später gegenüber seinen Hörern und Kritikern klarstellen: Er, Jesus, ist der Herr des Schabbats.

Aber Jesus betont auch etwas Verblüffendes: Gott hat den Schabbat für den Menschen gemacht! Ja, wir Menschen brauchen diesen freien Tag: Um uns auszuruhen. Um zurückzuschauen auf das, was wir in der Woche getan haben. Zum Kraftschöpfen für das Kommende. Zum Innehalten und Stille werden vor Gott. Um mit unserem Schöpfer Zwiesprache zu halten und Gemeinschaft mit ihm und unseren Mitmenschen zu haben. Aber auch zum Feiern unseres Lebens und ganz besonders zum Feiern von Gott, dem wir alles verdanken, was wir haben.

Am Anfang hat Gott die Erde den Menschen anvertraut. Wir sollen sie bebauen, gestalten und erhalten. Der freie Tag hingegen ist weiter Gottes unverfügbares Eigentum. Aber diese Zeit schenkt er uns jede Woche neu: Einen freien Tag! Geschenkte Zeit! Fangen wir etwas Gutes damit an; etwas, das Menschen guttut und Gott ehrt. Gott möchte uns schließlich einen kleinen Vorgeschmack geben auf unser Leben mit ihm zusammen in der Ewigkeit.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Silvia B. /

Das ist sehr richtig und sehr gut; und steht so in der Bibel.
Wie soll man das als Christ aber leben, wenn man im Schichtdienst arbeitet, z.B in der Pflege, Tierklinik o.a. wo jeder Tag ein mehr