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Die Hoffnung ist unser Leben

Christoph Morgner über 1. Timotheus 4,10.

Wir haben unsre Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt, welcher ist der Heiland aller Menschen, besonders der Gläubigen.

1. Timotheus 4,10

"Die Hoffnung ist unser Leben". So steht es eingeritzt im Mauerwerk des Kirchturms zu Holtorf, einem kleinen Ort in der Mitte Deutschlands. Darunter steht der Name eines französischen Soldaten, verbunden mit einer Jahreszahl: 1811.

Es war die Zeit, in der französische Heere Deutschland überflutet haben. Sie brachten Herzeleid und Not über Dörfer und Städte. In diesen Jahren schreibt ein Soldat an die Wand einer deutschen Dorfkirche: „Die Hoffnung ist unser Leben“. Ich versuche mir vorzustellen: Zu Hause hat der Mann vielleicht Frau und Kinder. Wer weiß, ob er sie jemals wiedersehen wird!

In dieser Lage hält ihn der kleine Satz aufrecht: „Die Hoffnung ist unser Leben“. Doch Hoffnung - worauf? Für unseren Soldaten steht ein Name dahinter: Napoleon. Wie seine Kameraden ist er von diesem Mann fasziniert. Der Gedanke an den Kaiser und Feldherrn gibt ihm Mut, im fremden Land durchzuhalten.

Die Spuren des Soldaten verwischen sich. Wir wissen nicht, was aus ihm geworden ist. Geblieben ist der kleine Satz, den wir vermutlich alle unterschreiben: „Die Hoffnung ist unser Leben“. Hoffen hält lebendig. Wo es dagegen nichts zu hoffen gibt, sieht es düster aus. Da lockt nichts mehr. Da treibt alles nur noch dahin.

Frage nur: Hoffen – worauf? Der Apostel Paulus setzt völlig andere Akzente als unser Soldat. Er spricht dabei für alle Christen: „Wir haben unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt, welcher ist der Heiland aller Menschen, besonders der Gläubigen“. So lautet das Bibelwort aus dem ersten Timotheusbrief, Kapitel 4.

Ganz betont setzt sich der Apostel Paulus von allem Möglichen ab, worauf man seine Hoffnung setzen kann. Napoleon hat alle betrogen, die auf ihn gesetzt hatten. Und hinter wie vielen Fahnen sind seitdem Menschen hergelaufen! Wie viele Wahrheiten wurden allein im vergangenen Jahrhundert als die letzten und größten angepriesen! Am Ende sank alles, was Hoffnungen weckte, in Schutt und Asche.

Wie gut, wenn uns der Apostel Paulus die einzige Basis aufzeigt, die weder enttäuscht noch zerbricht: „Wir haben unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt“. Auf ihn ist Verlass. An ihn können wir uns halten in guten wie in schwierigen Zeiten. Und zwar jeder von uns. Gott ist „der Heiland aller Menschen“, wie Paulus schreibt.

Aber nur „gläubige Menschen“ – so Paulus - erleben den Halt, den er uns gibt, den Frieden, den er schenkt, die Hoffnung, die er uns aufsteckt. Deshalb sind wir eingeladen, uns – vielleicht wieder ganz neu – auf Gott einzulassen. Er ist uns in Jesus Christus zum „Heiland“ geworden, zum Retter. Er lädt ein, unser Leben allein bei ihm festzumachen. Dort finden wir wirklich Halt, der die Zeiten überdauert.

„Die Hoffnung ist unser Leben“. Unser französischer Soldat hat das in einer christlichen Kirche eingeritzt. Vielleicht – wir wissen es nicht – hat er sich vom Kreuz auf dem Altar anrühren lassen, oder die Bilder in der Kirche haben zu ihm gesprochen. Vielleicht hat er von der größeren Hoffnung gewusst, die von Jesus Christus ausgeht und die wirklich hält – in Krieg und Frieden, in guten wie in schwierigen Lebensphasen.

Wohl uns, wenn wir uns heute daran halten und unser ganzes Vertrauen darauf setzen. Bei unserem Gott und Heiland werden wir nicht enttäuscht. Die Hoffnung ist unser Leben.

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Kommentare (1)

Verena W. /

Um es mit einem Zitat von Peter Hahne zu sagen : "Christen sind eine GmbH - Gemeinschaft mit begründeter Hoffnung. "