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Herzensanliegen

Hartmut Völkner über Hesekiel 20,44.

Ihr werdet erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich so an euch handle zur Ehre meines Namens und nicht nach euren bösen Wegen und verderblichen Taten.

Hesekiel 20,44

Herzensanliegen sind die Dinge, die einem am Herzen liegen. Oft ist es der aufmerksame und freundliche Blick für schwache und benachteiligte Menschen. Die Werke der Barmherzigkeit beschreibt Jesus in Matthäus 25. Sie sind: Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen und Tote bestatten.

Warum helfen Menschen anderen? Warum investieren sie sich, ihr Geld und ihre Zeit für andere und sind dabei noch glücklich?

Dahinter steckt das Geheimnis der Barmherzigkeit. Barmherzigkeit macht den glücklich, der sie tut. Der barmherzige Mensch weiß sich am richtigen Platz und tut, was sein Herz ihm sagt. Er ist, während er beim andern ist, ganz bei sich.

Eigentlich ist menschliche Barmherzigkeit eine Folge göttlicher Barmherzigkeit. Weil Gott ein Herz für Arme hat, können Menschen ihm das nachmachen.

Der Prophet Hesekiel erinnert das Volk Israel daran, wie Gott es in die Freiheit führte, ihm Leben und Land schenkte. Das Volk verehrte aber nicht ihn, sondern heidnische Götter. Sie verließen die göttlichen Dank-Feste und brachten stattdessen fremden Göttern Opfer. Durch den Propheten Hesekiel lässt Gott seinem Volk sagen, dass das völlig unverzeihlich ist. Aber er wird ihr Maß des Handelns nicht zu seinem machen. Weil sie ihn verachten, wird Gott sie nicht verachten, sondern so handeln, wie er es sich vorgenommen hat: barmherzig.

Gott wendet sich nicht ab, sondern er wendet sich zu.

Die Begründung dieser erneuten Zuwendung steht im Buch des Propheten Hesekiel im 20. Kapitel in Vers 44: Ihr werdet erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich so an euch handle zur Ehre meines Namens und nicht nach euren bösen Wegen und verderblichen Taten, spricht Gott der HERR.

Gott begründet seine Zuwendung in der ‚Ehre seines Namens‘. Man könnte auch sagen: ‚,weil ich es mir wert bin, und weil ich das Herzensanliegen habe, euch zu lieben, liebe ich euch“. Das ist faszinierend. Gott begründet seine barmherzige Zuwendung in seinem Wesen, nicht in den guten Taten und erst recht nicht in den schlechten Taten der Menschen.

Vereinfacht könnte ich sagen: Nicht weil ihr so gut seid, wendet Gott sich euch zu, sondern weil Gott so gut ist, hält er sich selbst zuliebe an seiner Liebe fest. Das ist die stärkste Begründung der Liebe, die es gibt. Sie ist im Liebenden selbst begründet und nicht im Objekt der Liebe. Weil Gott es will, liebt er uns.

Das ist die Begründung für Herzensanliegen und für die Taten der Nächstenliebe: Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen und Tote bestatten.

Die heilige Elisabeth von Marburg hat diese Liebe vorbildlich gelebt. Sie hatte ein Herz für Kranke, Arme und sie folgte ihrer inneren Stimme. Schon auf der Wartburg verschenkte sie Lebensmittel und Kleidung, pflegte Kranke und wendete sich ihnen zu. Später gründete sie in Marburg ein Krankenhaus und lebte aktive Barmherzigkeit. Mit 24 Jahren verstarb sie schon und hat der Barmherzigkeit Gottes ein bleibendes Denkmal gesetzt.

Ihr Herzensanliegen war die Liebe zu den Menschen und die Kraft dafür schenkte ihr der Gott, der uns Menschen liebt, weil er es will.

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