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Auf geht’s!

Gudrun Weber über Markus 16,15.

Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.

Markus 16,15

Fröhlich bin ich dabei, mich zu verabschieden. Hinter mir liegt eine christliche Tagung. Da nimmt mich jemand zur Seite und fragt: „Willst du nicht mit nach Pakistan ausreisen?“ Es geht um die Begleitung bei einem medizinischen Projekt.

Vor lauter Überraschung – und auch vor Schreck – fällt mir keine Antwort ein. Unruhig fahre ich nach Hause. Soll mein Leben eine solche Wendung nehmen? Ab und zu verreise ich ja gerne. Aber bei dem Gedanken, in eine völlig fremde Welt – weitab von Heimat und Zivilisation – einzutauchen, machen sich Bauchschmerzen bemerkbar. Ist das Gottes Wille für mich?

Die biblische Antwort kommt mir unmissverständlich vor. In Markus 16, Vers 15 gibt Jesus seinen Jüngern den Auftrag: „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ Was gibt es da also noch zu überlegen?

Hierzu scheint mir der vorangehende Vers (14) bedeutsam zu sein. Da steht: „Jesus wies sie (die Jünger) zurecht, weil sie in ihrem Unglauben und Starrsinn nicht einmal denen glauben wollten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten.“ (HFA) Für die Jünger kommt vor dem Gehen das Hören. Das persönliche Gespräch mit Jesus. Er kann nur den in seinem Dienst gebrauchen und beauftragen, der sich von ihm etwas sagen lässt. Erst, wenn ich mit Jesus eins bin, dann kann ich mich aufmachen. In Psalm 25, Vers 12 heißt es: „Was ist mit dem, der dem Herrn gehorcht? Der Herr zeigt ihm den richtigen Weg.“

Jesus weiß, wie unterschiedlich seine Jünger begabt sind. Zwar gibt er allen denselben Auftrag. Aber jedem zeigt er einen anderen Weg. Auch heute haben seine Nachfolger denselben Auftrag. Alle sollen das Evangelium verkünden. Aber nicht alle sind auf die Kanzel berufen. Jesus kennt unsere Fähigkeiten. Darum hat er für jeden eine Aufgabe, die genau zu ihm passt. Und er zeigt uns den Platz, an dem wir sie erfüllen können.

„In alle Welt“ sagt Jesus. Da ist kein Land ist ausgenommen. Auch nicht Pakistan. Aber auch keine Stadt und kein Dorf. Ebenso kein Arbeitsplatz, keine Nachbarschaft und kein Freundeskreis. Kein Sportverein und kein Einkaufsladen. Überall sollen Menschen das Evangelium hören.

Das Evangelium. Hier geht es nicht um erbauliche Geschichten. Sondern um das größte Angebot aller Zeiten: Die Versöhnung zwischen Gott und Mensch. Alle Welt soll erfahren, dass Gott die Menschen liebt. Jeden Einzelnen. Ohne Vorbehalte. Jeder soll erkennen, dass eigene Schuld und Versagen nicht mehr von Gott trennen muss. Denn die Strafe für unsere Schuld hat Jesus auf sich genommen. Unschuldig wurde er verurteilt. Unschuldig hat er sich kreuzigen lassen. Weil er uns liebt. Bei Jesus bekommen wir Vergebung.

Darauf weist schon der Prophet Jesaja hin: „Kehr deinem alten Leben den Rücken und komme zum Herrn! Er wird sich über dich erbarmen. Unser Gott vergibt uns, was auch immer wir getan haben.“ (Jes. 55, Vers 7, HFA). Aber wir bekommen noch mehr: Jesus schenkt uns ein neues, ewiges Leben. Weil er auferstanden ist und den Tod besiegt hat. Darum geht es im Evangelium.

Ich bin nicht in Pakistan gelandet. Dafür an anderen Orten. Nicht immer gleich mit Begeisterung. Aber ich habe gelernt zu vertrauen, dass er es ist, der mich jetzt an diese Aufgabe und an diesen Ort stellt. Um den Menschen, mit denen er mich zusammenbringt, das Evangelium zu sagen. Durch Wort oder durch Tat oder durch beides. So, wie er die Gelegenheit schenkt. Nicht aus eigener Kraft. Sondern allein durch seine Gnade.

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Kommentare (1)

Katharina S. /

Echt gut und spannend geschrieben, danke und bitte mehr :-)