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/ Wort zum Tag

Im Tunnel

Andrea Hoppstädter über Psalm 3,6.

Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich.

Psalm 3,6

Ein kleiner Junge darf zum ersten Mal mit seinem Vater in der Eisenbahn mitfahren. Voller Neugier und froher Erwartung stehen sie auf dem Bahnsteig. Endlich fährt der Zug ein. Vater und Sohn suchen sich einen Platz. Das Abteil ist nun mit ihnen vollbesetzt. Der Junge schaut aus dem Fenster und plaudert mit den Mitreisenden über alles, was er draußen sieht. Ganz vergnügt genießt er die Reise und plappert munter darauf los. Plötzlich fährt der Zug in einen Tunnel. Es wird finster. Der Junge verstummt. Er sagt kein Wort mehr. Es wird dunkler. Da schiebt der Junge seine Hand zum Vater hin und fragt: „Papa, bist Du noch da?“ Der Vater nimmt die Hand des Jungen und sagt: „Ja ich bin noch da!“ Bald kommt der Zug aus dem Tunnel heraus. Es wird hell. Der Junge beginnt wieder zu plappern. - Soweit die Geschichte, die uns Axel Kühner in einem Buch erzählt.

„Ja, ich bin noch da.“ Vermutlich fallen auch Ihnen Situationen ein, in denen Sie solche oder ähnliche Worte hörten. Worte, die trotz Schwierigkeiten wieder Geborgenheit und Gelassenheit aufkeimen ließen. Gerade in dunklen Zeiten können solche Worte Trost und Halt geben. Manchmal genügt aber auch schon ein Händedruck oder die bloße Gegenwart eines anderen.

Wenn schon Menschen uns Geborgenheit vermitteln können, um wieviel mehr dann Gott selbst. Diese Erfahrung drückt David in Psalm 3 so aus:

Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich.

Aus Davids Worten klingt tiefe Gelassenheit. Man könnte vermuten, dass in seinem Leben gerade alles glatt läuft. Aber wie der Junge im Zug einen dunklen Streckenabschnitt erlebt, so erlebt David gerade wieder einen seiner dunklen Lebensabschnitte. Denn er muss vor seinem eigenen Sohn Absalom fliehen. Ein großes Heer hat sich um Absalom gebildet und Davids Leben ist bedroht. Dennoch kann er in dieser schlimmen Situation Gott vertrauen, sonst könnte er kaum solche Worte aussprechen.

David musste sich im Gottvertrauen aber auch zuvor schon üben, da sein Leben nicht zum ersten Mal ernsthaft bedroht ist. Obwohl David auch Stunden kennt, in denen er fast verzweifelt wäre, so wird ihm doch diese innere Gewissheit immer wieder gegeben, dass Gott bei ihm ist. Er weiß sich von Gott gehalten. Und dieses Wissen ist zum Grundtenor in seinem Leben geworden.

So finden wir viele vertrauensvolle Worte und Gebete von David in den Psalmen. Er weiß um die Gegenwart Gottes. Auch im finsteren Tal in Psalm 23 leuchtet die Gewissheit: „…denn du bist bei mir.“

Gottes Gegenwart gibt David Trost. Die Erkenntnis, dass Gott bei ihm ist, ruht trotz aller Dunkelheit über seinem Leben. Er hat bei Gott seinen Halt gefunden.

Vielleicht wünschen Sie sich auch einen solch starken Halt wie ihn nur Gott geben kann. Einen Halt, der nicht wegbricht oder uns wieder fallen lässt. In Jesus Christus, seinem Sohn, ist Gott uns Menschen nahegekommen. Jesus kam für uns in die Welt und hat uns eingeladen, unser Leben bei ihm festzumachen. Er will uns Geborgenheit und Halt geben – nicht nur heute, sondern auch in Ewigkeit. Er lädt auch Sie dazu ein. Und sollten Sie, so wie der Junge in der Geschichte, zwischendurch mal an seiner Gegenwart zweifeln: Er ist trotzdem da.

Von Herzen wünsche ich Ihnen, dass Sie auch immer wieder sein „Ja, ich bin noch da“ erfahren – auch und gerade in den Tunnelfahrten Ihres Lebens.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Andreas /

Danke für die klaren und Mut machenden Worte.

Sabine /

Danke, Frau Hoppstädter, für die Erinnerung an diese Zusage Gottes.
Sie tut mir gut.