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Staunende Kinderaugen

Matthias Dreßler über Römer 11,36.

Von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit!

Römer 11,36

Wer kennt sie nicht? Staunende Kinderaugen, gefüllt mit Glück, begeistert vom Augenblick, einfach voller Freude über ein kleines Geschenk?

Können wir noch staunen – als Erwachsene? Staunen über Gottes Wesen, das ganz von seiner Liebe zu uns geprägt ist? Staunen über sein Wirken, das uns trägt, führt und bewahrt? Staunen über die Kraft seines Wortes, das uns Mut und Trost schenkt, das uns den Weg weist und das Ziel seiner Ewigkeit vor Augen malt? Staunen über das Wunder seiner Schöpfung, die uns durch Saat und Ernte täglich mit Brot versorgt?

Im Römerbrief, Kapitel 11, Vers 36 bekennt der Apostel Paulus staunend und anbetend die umfassende Schöpferkraft Gottes: „Von ihm und durch ihn und zu ihm ist alles. Ihm sei Ehre in Ewigkeit!“.

In dieser Welt können wir nichts, aber auch gar nichts Gutes entdecken, was nicht zuvor durch die Hände Gottes gegangen ist. Bis ins Detail ist alles in göttlicher Weisheit auf Gott selbst ausgerichtet.

Darum kann ein Beter im Psalm 139,14 als persönliches Bekenntnis voller Staunen formulieren: „Ich danke dir dafür, dass ich so wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“

Und Psalm 96 spricht sogar vom „Jauchzen aller Bäume vor dem Herrn“ und von der „Fröhlichkeit des Feldes“. Und der Prophet Jesaja (44) kennt die „frohlockenden Berge“.

Zahlreiche Gründe können jeden, der mit Gott lebt, zum Staunen anregen.

Paulus stehen vor allem Gottes unerforschliche Wege und sogar seine unbegreiflichen Gerichte mit seinem Volk Israel vor Augen. Ein plan- und zielloser „Amoklauf der Geschichte“ ist für ihn undenkbar. Und Paulus ist sich dessen ganz sicher: Eines Tages wird Gottes Weisheit „ganz Israel“ als Gerichtete retten. Den Ratschluss Gottes über seinem Bundesvolk Israel kann keiner durchkreuzen. Am Ende wird die Liebe Gottes siegen, die sein Volk durch das finstere Tal der Zerstreuung genauso begleitet hat wie zu seiner neuen Existenz im verheißenen Land.

Wer wollte nicht darüber genauso staunen wie über Gottes Angebot an alle Völker, sein Heil annehmen zu können? Das Geheimnis der Versöhnung Gottes mit seiner Menschheit in Christus (2. Kor 5,18) bleibt unerforschlich. „Von Gott und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge.“ - Umfassender kann nicht beschrieben werden, dass zu Gottes Schöpfungswerk unauslöschlich sein Versöhnungswerk gehört. Gott hat den Anfang dieser Welt gestaltet und er wird sie zu seinem Ziel führen und zwischendurch keinen von uns allein lassen. Und was uns rätselhaft an unserem Weg bleibt, ist dennoch von der Weisheit Gottes umschlossen.

Und was ist, wenn ich gerade meilenweit vom Staunen über Gottes Güte und Liebe entfernt bin, weil ich nicht verstehe, was um mich oder mit mir passiert? Dann lohnt es sich, mit Julie Hausmann zu beten oder zu singen:

„Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht, du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht: So nimm denn meine Hände und führe mich bis an mein selig Ende und ewiglich!“.

Amen

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