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Gottes Familiensegen

Rainer Kunick über 1. Mose 1,28.

Gott segnete Mann und Frau und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan.

1. Mose 1,28

„Soll ich meinen Freund heiraten? Ich habe Angst davor“, sagte uns eine junge Frau auf einer Freizeit. „In meiner Verwandtschaft sind fast alle geschieden und leben oft mit wechselnden Partnern zusammen. Mir tun vor allem die Kinder leid. So will ich nicht leben.“ Sie hatte gehört, dass meine Frau und ich verwitwet und neu verheiratet waren. Wir hatten erzählt, wie Gott uns zusammengeführt und wir diesen Schritt im Vertrauen zu ihm und zueinander gewagt hatten. Wir erzählten ihr, dass uns Gottes Segen für unseren neuen gemeinsamen Lebensweg ganz wichtig war und wir deshalb auch die kirchliche Trauung gewünscht hatten, die von unseren erwachsenen Kindern und Schwiegerkindern gestaltet wurde.

Unser Bibelvers spricht von Gottes Familiensegen: Gott segnete Mann und Frau und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan. (1. Mose 1,28)

Das Zusammenleben von Mann und Frau mit ihren Kindern segnet Gott. Diese Lebensform unseres Zusammenlebens in unserer Gesellschaft sollte niemand zerstören. Für Kinder ist es sehr wichtig zu wissen, woher sie kommen und wohin sie gehören, ein leibliches Herkommen zu haben. „Kinder sind eine Gabe des Herrn“ heißt es in Psalm 127,3.

Es gibt aber auch Menschen in der guten Schöpfung Gottes, die gleichgeschlechtlich orientiert sind und auch die, deren Geschlecht nicht so eindeutig auszumachen ist. Sie alle sollen einen anerkannten Platz in der Gesellschaft bekommen, der ihnen lange versagt wurde. Zurzeit streiten wir uns als Christen darüber, ob gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesegnet oder gar kirchlich getraut werden können.

Dennoch – und das müssen wir klar sehen: Dies ändert nichts an dem, was uns in der Schöpfung als etwas Gutes gegeben ist: das Zusammenleben von Mann und Frau und das Kinderbekommen und das Werden einer Familie. So leben auch in unserer Gesellschaft die überwiegende Mehrheit aller Kinder zusammen mit ihren Eltern als Mann und Frau, Vater und Mutter.

In diesem Zusammenhang will ich auch nicht unerwähnt lassen, dass laut Statistik ca. 35 Prozent der erwachsenen Menschen in Deutschland in Single-Haushalten leben – und ich gehörte ja als Witwer auch ein paar Jahre dazu. Vielleicht nehmen wir sie in unseren Gemeinden zu wenig wahr. Pfarrerin Astrid Eichler, die das Netzwerk von Solo & Co gegründet hat, weist darauf hin, dass sie ihre Arbeit nicht auf dem Hintergrund machen, dass die Ehe ein Auslaufmodel sei. Sie schreibt: “‚Seid fruchtbar und mehret euch‘ ist und bleibt der Schöpfungsauftrag Gottes. Aber Jesus hat auch hier eine neue Lebensmöglichkeit gezeigt. Er war, als jüdischer Rabbi, nicht verheiratet.“ Sie weist darauf hin, was unverheiratete Menschen in Klöstern und in Missionsgebieten für Bildung, Kultur und Gesundheit getan haben, dass sie vielen zum Segen geworden sind und sagt anschließend: „Seit Jesus ist ein erfülltes Leben nicht mehr an Ehe und Kinderzahl gebunden.“

Unser Gotteswort ruft dann noch dazu auf, dass der Mensch sich die Erde untertan machen soll. Der Mensch darf und soll das verwalten, was Gott in seiner Schöpferkraft schenkt und wachsen lässt. Was im Meer schwimmt, was Gott in die Erde an Rohstoffen gelegt hat, was er an Energie in Öl oder Gas, in Wind- oder Flusskraft zum Leben gibt – das alles hat Gott dem Menschen anvertraut. Auf diese Beziehung des Menschen zu Gott kommt es an, wenn der Mensch sich die Erde und ihre Güter „untertan“ macht. Auch hier sollen wir nach Gottes Willen fragen und nicht die Erde ausbeuten. Immer wieder neu sollen wir daran denken und danken und dann Gottes Schöpfung bebauen und bewahren.

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