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„Sei wie eine Palme“

Renate Schmidt über Hebräer 10,23.

Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat.

Hebräer 10,23

Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat. So steht es im Hebräerbrief, Kapitel 10, Vers 23.

„Ja, ja, die Hoffnung darf man nicht verlieren!“ – so höre ich das öfter. „Man muss hoffen! Aus Prinzip! Das macht man so…“ Aber dieses „Prinzip Hoffnung“ ist nicht so stark wie das Wort Gottes; da nämlich bezieht sich die Hoffnung auf einen treuen Herrn, auf Jesus Christus! Diese Hoffnung ist ein Bekenntnis „Jawoll, das glaube ich!“ - etwas Trotziges, etwas sehr Kraftvolles! „Herr Jesus, ich wanke öfter – doch du bist treu!“

Das hat mich beeindruckt bei den Frauen von Vanuatu. Was, Sie wissen nicht, wo Vanuatu liegt? Eine Inselgruppe östlich von Australien. Dieses Jahr haben die Frauen von dort den Weltgebetstag der Frauen ausgerichtet. Ihre Heimat ist gefährdet durch Stürme, durch Vulkanausbrüche, und wenn der Meeresspiegel durch das Schmelzen des Permafrostes steigen wird, sind sie – weg! Aber 83 Prozent der Bevölkerung sind Christen – und ich habe den Eindruck, dort ist der Glaube unglaublich lebendig. Er durchdringt den Alltag der Menschen und der Gesellschaft.

Die Frauen haben als Bibelwort ausgewählt: das Haus auf dem Felsen (Mt.7,24-27). Also der Aufruf von Jesus: „Baut euer Lebenshaus nicht auf Sand, sondern auf einem richtigen Fundament – dann können die Stürme kommen - und sie werden kommen! - aber das Haus bleibt stehen!" Die Frauen sagen: „Die Nation Vanuatu ist auf dem Felsen aller Zeiten gegründet, das ist Christus, unser König!“

Da war 2015 der Wirbelsturm „Pam“ und hat die ganzen Inseln plattgemacht. Eine Frau erzählt, wie sie in einem Schiffscontainer überlebt haben – und als sie wieder herauskamen, war alles schlammig-braun. Sie lebten dann zuerst von den Kokosnüssen der Palmen, bis sie wieder Lebensmittel hatten. Und es gibt ein Foto von damals, es zeigt die Frauen, wie sie lächelnd in der Verwüstung stehen. Lächelnd??? Das klingt abartig! Aber ein Kennzeichen der Frauen dort ist ihr Lächeln. Gut, wenn sie nicht lächeln, ist es auch nicht anders – es ist sogar schwerer zu leben. Und wir würden vielleicht sagen: „Es ist Heuchelei zu lächeln, wenn mir nicht danach zumute ist!“ Für die Frauen ist es ein Zeichen des Trotzes, der Widerstandskraft ihres Glaubens!

Wer von uns kennt keine Stürme, die herumwirbeln? Stürme von „Katastrophen“: ein Mensch stirbt, die Diagnose einer Krankheit – oder sei es auch nur: die Waschmaschine geht kaputt – und kein Geld da für eine neue! Oder es gibt auch diejenigen, die täglich Stürme in der Seele erleben – „himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt“; da geht was ab!

Wer hält mich dann? Ist es die Kraft meines Willens „Man darf die Hoffnung nie verlieren“? Vielleicht ist jemand so diszipliniert – ich bin es nicht! Ich bin so froh, mich an dem Felsen Christus festzuhalten! Ich lächle nicht immer… nicht, wenn ich mein Herz vor ihm ausschütte - aber da weiß ich: Er versteht, weil er diese Stürme selbst sehr gut kennt. Und nach dem Gebet geht es weiter. Weil Jesus auch der Auferstandene ist, kann er aus Stürmen heraushelfen, und wie oft hat er das bei mir schon getan!

Ja, er ist treu! Diese Hoffnung ist begründet, denn sie beruht auf dem leeren Grab: Jesus ist auferstanden, er lebt! Heute kann ich ihm begegnen.

„Sei wie eine Palme“, sagt man auf Vanuatu. So fest gegründet im Boden – der Wirbelsturm macht sie krumm und schief, aber die Wurzeln halten und Früchte wachsen. Julia Mallas King, Pfarrfrau und Mutter, Profifußballerin und Unternehmerin, sagt: „Wir in Vanuatu wissen am besten, dass Stürme nur eine bestimmte Zeit dauern und dass sie vorbeigehen… Stürme fordern heraus, aber Gottes Verheißungen geben uns Ausdauer in Zeiten wie diesen…“

Und die 20jährige Studentin Georgilla sagt: „Eine Vanuatu-Frau setzt trotz aller Widrigkeiten des Lebens ein ständiges Lächeln auf. Denn sie ist sich immer bewusst, dass sie eine Kriegerin ist, eine Nachfahrin eines einzigartigen Stammes…“ Da ist es wieder, das trotzige „Dennoch“ des Glaubens… Ja, wir kämpfen weiter – gegen das Böse, gegründet auf dem Felsen Christus.

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Kommentare (1)

Sabine /

Sehr beeindruckend, die Frauen von Vanuatu. Vielen Dank für Ihr Wort zum Tag.
Zu oft hoffe ich auch, statt zu Jesus zu beten…….