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Jesus-Augengläser

Matthias Adt über Epheser 1,18.

Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.

Epheser 1,18

Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist… zum Beispiel grün. Kennen Sie dieses Ratespiel? Als Kinder haben wir es oft und gerne gespielt. Man kann es überall und immer spielen und es braucht keine Vorbereitung. Oft ist die Lösung etwas, was man die ganze Zeit schon gesehen hat – oder gesehen haben könnte – aber man hat es eben nicht gesehen.

Ich sehe was, was du nicht siehst – das kommt oft in der Bibel vor. Erinnern Sie sich an Bileams Esel? Der spielt es mit seinem Reiter Bileam. Der Esel sieht die tödliche Gefahr des Schwerts, in das Bileam blind mit offenen Augen eilt. Zum Glück für Bileam öffnet Gott ihm rechtzeitig die Augen.

Ich sehe was, was du nicht siehst. Elisas Diener sieht sich und das ganze Volk in einer hoffnungslosen Lage. Feindliche Aramäer ringsum. „O weh, mein Herr, was machen wir nun?“ Elisas Antwort ist ein Gebet. „Gott, öffne ihm doch die Augen, damit er sieht.“ Da sieht der Diener, dass sie nicht umringt sind von Feinden, sondern von einem Hilfstrupp feuriger Rosse und Wagen.

„Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist Hoffnung“, sagt Gott.

Der Philosoph Jürgen Habermas sagte einmal, dass die Lage des Menschen angesichts von Leid, Schuld und Tod hoffnungslos sei.

Darauf antwortet Gott: „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist Hoffnung.“ Wie sieht das denn aus? Das sehen wir am Leben von Jesus.

Ist Ihnen schon aufgefallen, was Jesus sieht, wenn er Menschen sieht? Oft etwas anderes, als was die Menschen um ihn herum sehen. Fast jede Jesus-Geschichte ist eine Sehgeschichte. Jesus hat Hoffnungsaugen.

Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist Hoffnung. Die anderen sehen einen Kranken. Jesus sieht einen, der geheilt wird. Die anderen sehen einen Schuldigen – Jesus sieht einen Vergebungskandidaten. Die anderen sehen oft weg. Sie sind blind für die Not.

Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht“ – behauptet der Dichter Bertold Brecht. Jesus sieht die Übersehenen. Er sieht die im Dunkeln. Weil er das Licht in Person ist, hat er keine Angst vor dem Dunkel.

Wenn wir von Jesus sehen lernen, dann lernen wir hinsehen. Und im richtigen Moment wegsehen übrigens auch. Von Jesus sehen lernen ist überlebenswichtig. Denn nur so erkennen wir, wozu er uns beruft. Es gibt niemand ohne Berufung.

Und das zweite ist genauso wichtig: Er überfordert niemand. Er setzt uns nicht unter Druck – weder Erfolgsdruck noch Leistungsdruck.

In meinem alten Führerschein stand: Fahrer muss Augengläser tragen. Das gilt für uns alle. Das gilt auch für Sie. Wir brauchen Jesus-Augengläser. Sehhilfe, die uns Jesus anbietet. Wir brauchen ihn als Augenarzt.

Erlauben Sie noch einen aktuellen Nachklapp: Ich kenne manche Leute, die sagen: „Eigentlich will ich heute gar nicht wählen. Ich kann ja doch nichts ändern. Die da oben machen doch sowieso was sie wollen. Ich habe keine Hoffnung, dass ich etwas mitgestalten kann.“ Darauf antwortet Paulus: „Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.“

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Kommentare (2)

Niehausmeier /

Vielen Dank für die tolle Andacht!

Niehausmeier /

Genau darüber habe ich gerade mit meinem Mann in der Stillen Zeit gesprochen.

Wir müssen die Menschen mit anderen Augen ansehen. Mit Jesus Augen. Wie würde er auf die Menschen zugehen.
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