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Was ist Gnade?

Detlef Garbers über 2. Korinther 8,9.

Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.

2. Korinther 8,9

Haben Sie in Ihrem Leben schon einmal Gnade erfahren? Oder anders gefragt: Wissen Sie was Gnade bedeutet? Der inzwischen verstorbene Sänger und Liederschreiber Jan Vering hatte einem türkischen Mädchen Schülernachhilfe gegeben. Eines Tages kamen sie auf das Wort Gnade zu sprechen. Das Mädchen fragte: „Was bedeutet Gnade?“ Daraufhin hat er das Lied geschrieben: „Gnade für die Welt.“

In diesem Lied werden Menschen besungen, die Gnade benötigen. Da sind die Starken, die andere unterdrücken, ein Politiker, der Waffen exportiert oder der Staatsmann, dem sein Gewissen erfriert. Gnade für den Ayatollah im Iran, der Krieg für heilig hält. Jede Strophe endet mit dem Wunsch „Gnade für die Welt.“

Wenn es um Gnade geht, dann geht es um Schuld. Der Schuldige kann auf Gnade hoffen, Anspruch darauf hat er allerdings nicht. Und derjenige, der begnadigt, steht als Richter über dem Schuldigen. So lässt sich das Verhältnis zwischen Gott und uns Menschen beschreiben. Wir alle sind vor Gott schuldig. Keiner könnte sich auf seine guten Taten berufen, um vor Gott gerecht dazustehen. Doch der Frage nach unserer Schuld weichen wir aus, in dem wir z. B. abstreitend sagen: „So ein schlechter Mensch bin ich nicht.“ „Ich habe noch nie jemanden umgebracht.“ Oder wir versuchen unsere Schuld kleinzureden oder ganz einfach auf andere abzuwälzen, in dem wir sagen. „Der andere war es.“ Damit versperren wir uns aber den Zugang zur Gnade. Denn Gnade kann nur der erwarten, der seine Schuld anerkennt. Gott hält das Angebot der Gnade für uns bereit. Doch wie macht Gott das? In dem Jesus seinen Vater im Himmel verlässt und Mensch auf dieser Erde wird, macht er sich arm, verletzlich und stirbt schließlich am Kreuz. Sein Tod geschieht stellvertretend für uns. Sie und ich hätten eigentlich den Tod verdient. Jesus hat diesen Tod auf sich genommen. Aus lauter Liebe nimmt Jesus unsere Strafe auf sich. Sein Opfer bedeutet für uns das Leben. Das ist Gnade! Um vor Gott gerecht dazustehen, muss ich meine Schuld bekennen und darf Gnade empfangen. Diese Gnade brauchen auch Sie. Hat Gottes Gnade Sie erreicht?

In der letzten Strophe des Liedes „Gnade für die Welt“ singt Jan Vering: Und Gnade für mich selber, der ich das alles weiß. Oh Herr, mach meine Hände handelnd und mach das Herz mir heiß. Lass mich die Gnade leben, die mich bei Dir erhält. Gnade für die Welt.“ Erfahrene Gnade äußert sich darin, dass sie an andere weitergegeben wird. Mit ähnlichen Worten drückt es der Apostel Paulus im Brief an die Korinther aus. Auch die Korinther haben die Gnade Gottes kennengelernt. Was sie beinhaltet, beschreibt Paulus in 2. Korinther 8,9 mit folgenden Worten:

„Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.“

Als von Gott Begnadigte sind wir reich, doch dieser Reichtum soll sich bei uns in Großzügigkeit anderen gegenüber erweisen. Erst dann wird erkennbar, ob wir wirklich verstanden haben, was Gnade bedeutet. Der Geldbeutel ist für Paulus ein ziemlich sicheres Anzeichen, ob ich Gnade erfahren habe. Vielleicht denken Sie ja bei der nächsten Geldsammlung daran und geben eine Summe, die der Gnade Gottes, die sie empfangen haben, angemessen ist. Einfach so aus Dank und Liebe oder wie es im Lied heißt: „“ Lass mich die Gnade leben, die mich bei Dir erhält.“ 

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Kommentare (5)

Vanessa R. /

Guten Tag Herr Garbers,
Sie schreiben: "Da sind die Starken, die andere unterdrücken, ..."
Das wirkt auf mich, als hielten Sie Menschen, die andere unterdrücken, für stark. Ich habe in meiner mehr

Miriam A. /

Gut, dass Gott mit uns armen Sündern gnädig ist. Schade, dass kein anderes großartiges Lied zum Thema Gnade gefunden werden konnte. Der Vorwurf gegen Jan Vering bzgl. sexueller Vergehen an mehr

johannes G. /

Liebe Geschwister, in der heutigen Zeit in der die Bibel oft "uminterpretiert" wird (z.B. Homosexualität), ist der Begriff Sünde und Vergebung oft nicht mehr vorhanden. Das ist aber der wichtigste mehr

Heinrich D. /

Danke, passt.

Volker B. /

Schade, das auch sie von einer Geldspende sprechen, da wird die Gnade doch der göttlichen Sache und Sicht nicht gerecht.. Wäre schöner für mich gewesen, wenn sie gesagt hätten, beim nächsten Aufruf zur, Mithilfe in der Gemeinde, im Gottesdienst etc. Wünsche Ihnen ein gesegnetes Jahr 2022