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24.03.2023 / Wochenrückblick / Lesezeit: ~ 5 min

Autor/-in: Katja Völkl

Ein Festival für das Wunderbare

…der Freitagstalk der ERF Aktuell-Redaktion.

 

Jeder 20. Deutsche hat Reichsbürgernahe Einstellungen, der hannoversche Landesbischof Ralf Meister ist zum Solidaritätsbesuch in Odessa, ein Festival widmet sich dem Wunderbaren, Kirche und Diakonie ziehen Bilanz von der Hilfsaktion #wärmewinter, die BUGA 23 öffnet ihre Pforten.

Damit herzlich willkommen zum Freitagstalk der ERF Aktuell Redaktion, am Mikrofon Andreas Odrich. Die Themen zusammengestellt hat Katja Völkl.


ERF: Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister ist zu einem Solidaritätsbesuch in die ukrainische Stadt Odessa aufgebrochen.

Katja Völkl: Und er hat eine Spende in Höhe von 4000 € im Gepäck. Meister ist auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. Die Spende überbrachte er der lutherischen Gemeinde in Odessa. Das Geld wird für dringend benötigte medizinische Hilfe eingesetzt.
 

ERF: Und das ist nicht die einzige Spende: Über das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes hat die VELKD seit dem russischen Angriff etwa 100.000 Euro Förderungsmittel zugesagt. Das Geld soll die Partnerkirche, die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirche in der Ukraine, unterstützen. 

Katja Völkl: Z.B. bei der Installation von Solarmodulen in einer Gemeinde zur angriffssicheren Energieversorgung. Und um ein Pfarrhaus zu renovieren, damit es als Flüchtlingsunterkunft dienen kann. Oder für den Ausbau eines Brunnens zur krisenfesten Trinkwasserquelle.
 

ERF: Bischof Meister will mit dem Besuch die Verbundenheit mit den ukrainischen Geschwistern zeigen und sich ein Bild davon machen, wie man sie noch effektiver unterstützen kann.

Katja Völkl: Und die Christen in Deutschland bittet er, gerade jetzt in der Passionszeit täglich für die Geschwister in der Ukraine zu beten. Wörtlich sagte er: „Gemeinsam ersehnen wir eine Welt, in der für Frieden und Gerechtigkeit nicht mehr gekämpft werden muss.“

Umfrage: Erhöhte Gewaltbereitschaft bei reichsbürgernahen Deutschen

ERF: Schauen wir mal nach Deutschland: Jeder 20. Deutsche hat Reichsbürgernahe Einstellungen. Das besagt jedenfalls eine Umfrage der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung. Kurz zum Hintergrund: Die Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik Deutschland als Staat ja nicht an. Sie sagen, das historische Deutsche Reich bestehe bis heute fort.

Katja Völkl: Bei der Umfrage stimmten rund 5% der folgenden Aussage zu: Deutschland wird noch von den Alliierten des Zweiten Weltkriegs regiert.
 

ERF: Weiß man denn etwas mehr darüber, wer zu diesen 5% gehört?

Katja Völkl: Also zwei Drittel derjenigen, die dieser Aussage zustimmen, sind männlich. Und es sind überproportional viele mit einem niedrigen Bildungsabschluss darunter. Auch bei AfD-Anhängern ist die Zustimmung überdurchschnittlich hoch.
 

ERF: Nun gab es ja gerade im Zuge einer Razzia unter mutmaßlichen Unterstützern der Reichsbürger auch einen Schusswechsel, bei dem ein Polizist verletzt wurde. Gibt die Umfrage auch Hinweise zum Gewaltpotenzial der Befragten?

Katja Völkl: Allerdings. Im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt ist das Gewaltpotenzial auf jeden Fall höher. 16% der Befragten halten demnach Gewalt sowohl gegen Personen als auch gegen Sachen für „voll und ganz“ gerechtfertigt, um politische Ziele durchzusetzen.
 

ERF: Bleibt noch eine Frage: Worauf stützen sich diese Umfrage-Ergebnisse?

Katja Völkl: Es handelt sich hierbei um eine repräsentative Telefonumfrage. Die wurde zwischen dem 1. Dezember 2021 und dem 11. April 2022 durchgeführt. Insgesamt wurden 5511 Personen befragt.

Festival des Wunderbaren

ERF: Wie wunderbar! Es gibt ein Festival!

Katja Völkl: Ja und zwar das 35. Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd. Da geht es um nichts weniger als um „das Wunderbare“. Das soll sich in 36 Konzerten, Gottesdiensten und Begleitveranstaltungen zeigen.


ERF: Und es sollen hochkarätige Künstler dabei sein.

Katja Völkl: Wie z.B. der Stargeiger Daniel Hope. Auch Ludger Lohmann, Organist, Hochschulprofessor und Preisträger der Europäischen Kirchenmusik 2023 ist mit einem Orgelkonzert dabei.


ERF: Die Besucher erwartet in der Zeit vom 14. Juli bis 6. August also ein buntes Programm.

Katja Völkl: Die Karten kann man ab heute kaufen.

Hilfsaktion #wärmewinter ist ein Erfolg

ERF: Und auch das ist eine gute Nachricht: Die Diakonie und die Evangelische Kirche in Deutschland werten ihre gemeinsame bundesweite Hilfsaktion #wärmewinter als Erfolg.

Katja Völkl: In ganz Deutschland sind dabei nach ihren Angaben hunderte diakonische Angebote entstanden. Diese reichen vom Eltern-Kind-Café in Bremen bis zum Nacht-Café in Dresden. Und von der heißen Suppe in Hanau bis zur Energieberatung in München. EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus bedankt sich bei allen, die sich dort engagiert haben.
 

ERF: Kurz zum Hintergrund: Angesichts steigender Energiepreise und drohender sozialer Notlagen hatten Kirche und Diakonie im Herbst ihre Gemeinden aufgerufen, Wärmestuben und Beratungsangebote einzurichten. Wie wurde das denn eigentlich finanziert?

Katja Völkl: Finanziert wurden die Angebote unter anderem mit zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen. Die entstanden durch die im September ausgezahlte Energiepreispauschale. Dieses Geld stellten die Landeskirchen für die Arbeit mit Menschen zur Verfügung, die von Energiearmut betroffen sind. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie sagte, dass viele Angebote auch im Frühjahr weitergeführt werden, weil noch immer Hilfe nötig ist.

BUGA 23 öffnet seine Pforten

ERF: Auch, wenn das Wetter noch nicht so ganz mitspielt: Es wird Frühling! Die Bundesgartenschau öffnet am 14. April wieder ihre Pforten – diesmal in Mannheim.

Katja Völkl: Unter dem Motto „Hier wachsen Perspektiven“ laden die evangelische und die katholische Kirche dazu ein. Leitthemen der rund 100 Hektar großen Gartenschau sind Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherung.
 

ERF: Dafür ist reichlich Platz: Die Buga 23 findet auf zwei Geländen – dem Luisenpark und dem Spinellipark statt. Beide sind mit einer Seilbahn verbunden.

Katja Völkl: Im Zeitraum vom 14. April bis 8. Oktober gibt es rund 500 kirchliche Veranstaltungen, gegliedert in 25 Themenwochen. Außerdem haben die Kirchen einen 700 Quadratmeter großen „MöglichkeitsGarten“ gestaltet. Jeden Tag finden zwei Andachten statt und am 28. Mai wird von der ARD-Fernsehgottesdienst übertragen.
 

ERF: Außerdem findet am 1. und 2. Juli der 30. Badische Landesposaunentag statt. Und am 25. Mai gestalten die badische Landesbischöfin Heike Springhart und Erzbischof Stephan Burger von der Erzdiözese Freiburg einen gemeinsamen Gottesdienst auf der Hauptbühne Spinelli.

Katja Völkl: Also ich hätte schon Lust, da mal hinzugehen. Und du?
 

ERF: Ja, auf jeden Fall.

Katja Völkl: Vielleicht sehen wir uns dann ja alle in Mannheim auf der Buga.
 

ERF: Bis dahin wünschen wir ein blumiges Wochenende. Das war der Freitagstalk der ERF Aktuell-Redaktion. Es verabschieden sich Katja Völkl und Andreas Odrich.

 Katja Völkl

Katja Völkl

  |  Redakteurin und Moderatorin

Die gebürtige Münsteranerin ist für aktuelle Berichterstattung zuständig. Von Hause aus ist sie Lehrerin für Deutsch und Philosophie und Sprecherzieherin. Sie liebt Hunde, geht gerne ins Kino und gestaltet Landschaftsdioramen.

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