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/ Wort zum Tag

Loswerden, was beschwert

Lothar Podszus über 1. Petrus 2,24.

Christus hat unsre Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.

1. Petrus 2,24

Zu den einprägsamsten Erlebnissen der Konfirmandenzeit gehörte der Vorabend der Konfirmation. Seit Karfreitag stand das Birkenkreuz in unserer Kirche. Ein stummes und doch sehr beredtes Zeichen für das, was die Bibel in die Worte fasst: „Christus selbst hat unsere Sünden mit seinem eigenen Leib hinaufgetragen an das Holz. Dadurch sind wir für die Sünde tot und können für die Gerechtigkeit leben.“  (1.Petr 2,24) Wie lassen sich solche bedeutungsschweren Worte der Bibel für Konfirmandinnen und Konfirmanden verständlich machen?

Statt vieler erklärender Worte versuchte ich es mit einer Zeichenhandlung. Ich verteilte Zettel mit dem Impuls: “Schreibt all das auf, was euch an Schuld und Versäumnis bewusst ist. Denkt dabei an eure Gedanken, auch an eure Worte und auch an eure Taten. Es ist wie ein sehr persönlicher Brief an Gott. Kein Mensch wird diesen Brief jemals lesen. Wir werden ihn nach dem Gottesdienst in einer Schale verbrennen. Doch zuvor heften wir ihn dorthin, wo er hingehört - an das Kreuz!“

Es war immer wieder sehr beindruckend, wie dann einer nach dem andern nach vorne kam und seinen Zettel mit einer Reißzwecke an das Kreuz geheftet hat. Auch viele Mütter und Väter, selbst manche Großeltern kamen sichtlich berührt nach vorne und hefteten ihre persönlichen Beichtbriefe an das Kreuz.

Und dann hörten wir miteinander das Lied: „Jesus, zu Dir kann ich so kommen, wie ich bin. Du hast gesagt, dass jeder kommen darf. Ich muss Dir nicht erst beweisen, dass ich besser werden kann. Was mich besser macht vor Dir, das hast Du längst am Kreuz getan.“

Es folgte ein Gebet: „Herr, ich danke dir für das Geheimnis des Kreuzes Jesu. Ich danke dir dafür, dass wir dort die Schuld und Sünde unseres Lebens, unser Versagen und alle Versäumnisse loswerden können.“

Wie frohmachend und befreiend war es, wenn ich dann meinen lieben Konfirmanden und auch ihren Eltern ein Wort der Verheißung zugesprochen habe: „Christus selbst hat unsere Sünden mit seinem eigenen Leib hinaufgetragen an das Holz. Dadurch sind wir für die Sünde tot und können für die Gerechtigkeit leben.“

Ja, darauf kommt es an, dass wir fortan „für die Gerechtigkeit leben“. Das, was wir am Kreuz Jesu loslassen durften, das ist für uns definitiv „gestorben“. Erleichtert können wir nun nach vorne schauen, befreit zu einem neuen Leben.

Die „Beichtbriefe“, die wir geschrieben und an das Kreuz geheftet haben, die gibt es nicht mehr. Sie wurden allesamt verbrannt.

Nun gilt es, dass wir selbst als Christen ein „Brief Jesu“ werden - in dieser Welt und für diese Welt.
Wie gut, wenn die Menschen, darin etwas lesen von der „Gerechtigkeit“, aus der wir leben und für die wir eintreten in dieser Welt.

Am Ende jenes schon erwähnten Liedes heißt es:

„Jesus, bei dir muss ich nicht bleiben, wie ich bin.
Nimm fort, was mich und andere zerstört.
Einen Menschen willst Du aus mir machen, wie er Dir gefällt,
der ein Brief von deiner Hand ist, voller Liebe für die Welt.“

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Anstoß

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Kommentare (5)

Stefan K. /

Was für eine aufbauende starke Morgenandacht. Ganz lieben Dank für diesen segensreiche christlichen Gruß

Hans H. /

Wie gross ist die Freude, eine solche Auslegung der Losung, für diesen Tag zu lesen (hören). Ich danke ihnen Bruder Podszus.

Sabine /

Danke für dieses für mich sehr gut verständliche Wort zum Tag!

Hans-Heinrich S. /

Vielen Dank für den Gottesdienst, ich dachte dabei zu sein.

Sabine B. /

Ein wundervoller Beitrag.
Vielen herzlichen Dank ✨