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/ Wort zum Tag

Hoffnung für die Welt

Friederike Deuschle über Psalm 102,28.

Gott, du bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.

Psalm 102,28

Ich schaue im Fernsehen gerne Naturdokus an. Ich finde es beeindruckend, wie wunderbar und vielfältig unsere Erde geschaffen ist. Ich genieße schöne Bilder von hohen Bergen und von klaren Gebirgsbächen, vom Grün des Regenwaldes und der farbenprächtigen Pflanzen darin, von der geheimnisvollen Unterwasserwelt im Meer und seinen erstaunlichen Bewohnern. Was es da nicht alles gibt: Fische, die von selbst leuchten, Kleinstlebewesen, die doch einen riesigen Einfluss auf ihren Lebensraum haben. Ich staune immer wieder neu; wie fein alles aufeinander abgestimmt ist.

Doch in diesen Naturdokus wird auch immer wieder eines deutlich: Die Schöpfung ist bedroht. Die Welt droht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Tiere, die aussterben, Gletscher, die schmelzen, und damit verbunden immer mehr Naturkatastrophen. Es ist klar, die Welt, in der meine Enkel leben werden, ist eine andere als die, in der ich als Kind aufgewachsen bin.

Das finde ich zutiefst beunruhigend.

Doch wenn ich in der Bibel lese, dann stelle ich fest: Das ist eigentlich gar keine ganz so neue Erkenntnis. Schon im Alten Testament lesen wir davon: Die Schöpfung ist bedroht. So zum Beispiel im Psalm 102. Er spricht davon: „Himmel und Erde werden vergehen, sie werden alle veralten wie ein Gewand.“

Aber Gott sei Dank ist das nicht das Einzige, was dasteht. In Psalm 102 lese ich auch, was mir Halt und Hoffnung geben kann trotz aller Sorgen. Psalm 102 ist ein Gebet. Da wendet sich jemand mit seiner Angst und Not an Gott. Und er sagt in Vers 28: Gott, du bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.“

Die Schöpfung ist bedroht, doch der, der sie geschaffen hat, der hat Bestand und er verändert sich nicht. Warum tröstet mich das? Warum gibt mir das Halt und Hoffnung?

Der Psalm erinnert mich daran: Die Welt in ihrer wunderbaren Gestalt ist nicht einfach ein Zufallsprodukt. Gott hat sie geschaffen. Liebevoll, bis ins kleinste Detail durchdacht. Und er interessiert sich nach wie vor für sein Werk. Es ist ihm nicht egal, was auf Erden geschieht. Psalm 102 endet mit den Worten: „Die Söhne deiner Knechte bleiben wohnen, und ihr Geschlecht wird vor dir gedeihen.“

Das heißt doch: Gott schenkt auch unseren Kindern und Enkeln Zukunft. Er hat einen Plan für uns und für diesen Planeten. Ja, Himmel und Erde werden vergehen, aber Gott wird sie nicht einfach im Chaos versinken lassen. Er wird sie verwandeln in einen neuen Himmel und eine neue Erde.

„Du bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende“.

Ich will mich anstecken lassen, von diesem Gebet. Ich will einstimmen in seine Worte. Ich will Staunen über die Größe und Herrlichkeit Gottes, der diese Welt so wunderbar geschaffen hat. Ich will vertrauen, dass er auch mich mit meinen Sorgen und Ängsten sieht. Dass ich zu ihm kommen kann, mit allem, was mich bewegt: Mit meinen ganz alltäglichen Nöten, genauso wie mit meinen Fragen, wo es hingeht mit dieser Welt. Ich will sie mir nicht rauben lassen: Die Hoffnung, dass Gott einen guten Plan hat für uns. Dass er uns Zukunft schenkt, heute, morgen und bis in die Ewigkeit hinein.

Und das macht mir Mut, an meinem Platz und mit meinen Möglichkeiten zu tun, was ich kann, um die Schöpfung zu bewahren und meine Hoffnung hineinzutragen in die Welt.

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Anstoß

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Kommentare (6)

Jacqueline G. /

Herlzlichen Dank!

Astrid /

Vielen Dank für dieses kraftvolle Wort zum Tag: voller Hoffnung und mit einem klaren Blick auf die nicht leichten Umständen, in denen wir leben und die auch schon der Schreiber des Psalms kannte.
Sie mehr

Ursula /

Mut, Hoffnung und Vertrauen - das nehme ich in den Tag heute aus Ihrer Ansprache mit. Danke, Frau Deuschle!

Dieter /

Ja ich bin sicher, dass es in einer zukünftigen Welt in einigen Jahren und Jahrzehnten neue politische, technische und umweltbedingte Herausforderungen geben wird und auch unsere Enkel diese nur mit mehr

leo /

Ich weiß es nicht, Du hast den besseren Überblick, Jahrhunderte voraus, Jahrhunderte zurück - und weiter, bist Du mein bester Ratgeber und Begleiter...

Karlheinz F. /

Als Gott die Welt erschaffen hat (1.Mose 1) sagte er an jedem Tag: Es war gut Und als er den Menschen erschaffen hatte sagte er: Es war sehr gut.
Aber kaum war der Mensch da, fing er an alles kaputt mehr