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Mission Energiewende | Streaming und Klima

Streaming als Klimakiller?

Plattformen wie Disney+, Prime Video und Netflix werden immer beliebter. Aber wie klimaverträglich ist Streaming eigentlich und was können wir tun, um klimaschonender zu streamen?

Präsentiert von

Eine Kooperation mit dem Klimaschutz-Unternehmen LichtBlick

„Schauen Sie noch …?“

Jede Woche nur eine Folge der Lieblingsserie schauen — das ist längst Geschichte. Laut der ARD/ZDF Onlinestudie 2021 nutzen drei von vier Menschen in Deutschland regelmäßig Videos oder Fernsehinhalte über das Internet. Streaming-Plattformen wie Amazon Prime Video, Netflix und Disney+ ermöglichen uns, zu schauen, was wir wollen, wann wir wollen und vor allem so lange wir wollen.

Wenn alle meine Serien auf einmal verfügbar sind, schaue ich sie in einem Rutsch hintereinander. Und ich schaue nicht nur drei Stunden Fernsehen, wie es vielleicht früher war, sondern ich schaue vielleicht gleich 10 Stunden Fernsehen.

Jens Gröger, Öko-Institut e.V.

Jens Gröger, Öko-Institut e.V. Foto: Öko-Institut e.V.

CO2 Emissionen beim Video-Streaming

Beim Anschauen eines Films oder einer Serie werden Daten an das Endgerät der Nutzerinnen und Nutzer gesendet, wobei CO2 ausgestoßen wird. Wie hoch die Emissionen sind, hängt hier stark von der Art der Datenübertragung ab. Das zeigt ein Forschungsprojekt des Öko-Instituts und dem Fraunhofer IZM. Ist der CO2-Ausstoß bei einer Glasfaserkabel-Verbindung mit zirka zwei Gramm CO2 pro Stunde noch sehr gering, können bei einer Verbindung über das 3G Netz schon bis zu 90 Gramm CO2 pro Stunde ausgestoßen werden. Zum Vergleich: Pro getanktem Liter Benzin werden etwa 2.370 Gramm CO2 ausgestoßen.

Neben der Datenübertragung zu den Endgeräten, auf denen gestreamt wird, gibt es noch zwei weitere Stellen, an denen beim Videostreaming Emissionen entstehen.

Zum einen müssen die Daten im Rechenzentrum gespeichert werden, was mit lediglich 1,5 Gramm CO2 pro Stunde jedoch kaum einen Effekt auf das Klima hat. Deutlich höher ist dagegen die Emissionslast bei den Nutzerinnen und Nutzern zuhause, denn jedes Endgerät, also jeder Fernseher und jedes Tablet, verbraucht Strom. Dabei gilt: Je größer das Endgerät, desto mehr CO2 wird ausgestoßen. Wobei neuere Geräte häufig stromsparender sind als alte.

Grundsätzlich sollte der Climate-Impact von Streaming jedoch nicht überbewertet werden, findet Jens Gröger vom Öko-Institut, da der Videokonsum nur einer von vielen Bausteinen ist. 

Kleinvieh macht auch Mist. Und deshalb, obwohl Streaming selber vielleicht an sich nicht so schlimm ist, muss ich natürlich schauen. Wenn ich mein ganzes Leben digital gestalte, und auf allen Ebenen Daten übertrage und Rechenzentren beanspruche, dann macht es unterm Strich eben einen sehr relevanten Anteil (an CO2-Emissionen) aus.

Jens Gröger, Öko-Institut e.V.

Wie Klima und Streaming zusammenhängen und was Nutzerinnen und Nutzer machen können, um klimaschonender zu streamen, darum geht es in dieser Folge des Klima-Podcasts „Mission Energiewende“. detektor.fm-Redakteurin Lina Kordes hat Jens Gröger von Öko-Institut e.V. zum Climate Impact von Videostreaming interviewt und mit detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew über ihre Recherche gesprochen.

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