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LA Priest
Foto: Matilda Hill Jenkins

Keine Angst vor Hits

Wer liebt schon einen Wassergeist?

LA Priest singt von Menschen, die Wassergeister lieben. Yves Tumor nimmt uns mit auf eine spirituelle Reise durch die Rockmusik. Unknown Mortal Orchestra ist zwischen Cocktailbars und Swimmingspools aufgewachsen und Feist ist ein bisschen wütend. Außerdem gibt’s beim South By Southwest kaum Geld für Künstler:innen. Unser wöchentliches Musikupdate.

Neue Alben

Unknown Mortal Orchestra – V

Am Ende kommt alles anders als gedacht. Eigentlich wollte Ruben Nielson von Unknown Mortal Orchestra ein möglichst gut gelauntes und kitschiges Album schreiben, die Pandemie und ein Krankheitsfall brachten ihn dann aber kurzerhand nach Hawaii, wo ein Teil seiner Familie herkommt. Trotz einer Prise Hula und einem funky Urlaubsgefühl beschäftigt sich das Album aber vor allem mit Sterblichkeit und Nielsons Kindheit zwischen Cocktailbars, Swimmingpools und Stränden. Seine Eltern waren nämlich als Teil einer Showband oft in Hotels zu Gast, wobei die schöne Holiday-Fassade auf Dauer ganz schön brüchig wurde. Diese Ambivalenz fängt “V” mit entspannten Soundlandschaften, funky Bässen, aber ohne deutliche Höhepunkte, gut auf.

Yves Tumor – Praise A Lord Who Chews But Which Does Not Consume; (Or Simply, Hot Between Worlds)

Yves Tumor ist ziemlich egal, was andere Leute denken. Extrovertiert und laut geht es deswegen auch auf dem neuen Album von Yves Tumor zu, das mit “Praise A Lord Who Chews But Which Does Not Consume; (Or Simply, Hot Between Worlds” einen ebenso extrovertierten Titel trägt. Die zwölf Songs sollen uns auf eine spirituelle Reise mitnehmen, voller christlicher Symbole und Themen. Vor allem aber holt Yves Tumor aus den Genres Rock und Pop heraus, was herauszuholen ist. Intensiv und dröhnend, mal leiser und melodiös. Das ist manchmal ganz schön überfordernd, aber auf alle Fälle immer spannend.

Der Assistent – Der Assistent

Neben seiner Shoegaze-Band FOTOS ist Tom Hessler seit geraumer Zeit auch als Der Assistent unterwegs. Als Assistent hat er sich dem Lo-Fi-Pop verschrieben und fasziniert sich für Dub. Der sollte auf seinem Solo-Debüt eigentlich keine so große Rolle spielen, aber die Pandemie und eine schwere Trennung haben wohl dazu geführt, dass Hessler seiner Faszination schließlich doch freien Lauf lassen konnte. Dabei war ihm wichtig, nicht unbedingt modern zu sein, sondern sich an den Anfängen von Dub in den 70ern zu konzentrieren und zeitlos zu klingen. Es geht um Einsamkeit und Zweisamkeit und man darf sich gern von “Der Assistent” einlullen lassen. Übrigens: Im detektor.fm-Podcast Track & Traces nimmt Tom Hessler seinen Song „W“ Spur für Spur auseinander.

Neu auf der Playlist

Say She She – Reeling

Neo-Soul, Retro Soul oder Discodelic Soul? So richtig sicher scheint sich niemand zu sein, in welche Soul-Schublade die New Yorker Kombo Say She She gehört. Im Zweifel spricht das aber für die siebenköpfige Band, deren Gesicht die Sängerinnen Piya Malik, Nya Brown und Sabrina Cunningham sind. Im vergangenen Jahr haben sie schon ein viel beachtetes Debut namens PRISM veröffentlicht, ruhig ist es danach aber nicht um sie geworden. Im Gegenteil: es folgt Single auf Single. „Reeling“ ist die neueste. Der Song stellt sich gegen Dystopien und den Kapitalismus und hofft, dass eine Verbesserung der ökologischen Situation noch im Bereich des Möglichen ist.

LA Priest – It’s You

Das Meer fasziniert die Menschen seit jeher. Den Musiker LA Priest aber anscheinend ganz besonders. Denn sein kommendes Album „Fase Luna“ (VÖ: 5. Mai) beschäftigt sich mit der Liebe einer Person zu einem Wassergeist. Und der Frage: Lebe ich jetzt an Land oder doch im Meer? Geschrieben wurde die Platte in Mexiko, direkt am Ozean. Und so klingt auch die erste Single des Albums, „It’s you“. Ein bisschen traumhafte Südsee, ein bisschen Strand und ein bisschen komische Fragen, die sich so wohl kaum jemand stellen muss und zu viel Interpretationen einladen.

Feist – Borrow Surrow

Wer Feist noch von Hits wie „1, 2, 3, 4“ oder „My Moon My Man“ kennt, wird sie wohl eher nicht mit Ärger in Verbindung bringen. Ihre neueste Single, die ihr Album „Multitudes“ (VÖ: 14. April) ankündigt, widmet sich aber genau dem: Ärger. Und Chaos. Feist selbst bezeichnet den Song als „Kakophonie, die Gedanken so sein können“. Gedanken hat sich auch Feist so einige gemacht, wie man auf ihrem Instagram-Kanal feststellen kann. Da erzählt sie, wie das Chaos Einzug in den Song genommen hat und dass sie in dem Track Schlagzeug spielt, obwohl sie das Instrument eigentlich überhaupt nicht beherrscht. Hauptsache Chaos in Feists „Borrow Trouble“!

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