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Bild: JLStock | Shutterstock

Fortschritt | Neuralink

Wie Hirnimplantate unser Leben verändern könnten

Neuralink verspricht mit seiner Technik schon bald Krankheiten heilen zu können. Irgendwann soll sogar jeder mit einem Neuralink-Implantat herumlaufen. Die Technik soll als Kommunikationstool verwendet werden und sogar die Hirnleistung verbessern.

Was schon möglich ist

Noch sind wir weit davon entfernt, diese Technologie in der Realität umzusetzen. Wenn es nach Neuralink geht, vielleicht aber nicht so weit wie man meinen sollte. Schon heute gibt es Brain-Computer-Interfaces, mit denen Menschen zum Beispiel Prothesen bewegen können. Der Firma „Synchron“ ist es sogar schon gelungen, einem Mann, der an ALS erkrankt ist, ein Gehirnimplantat einzusetzen, das ihn mit der Außenwelt kommunizieren lässt.

Neuralink wartet im Moment noch auf eine Zulassung der zuständigen Behörde, um auch am Menschen arbeiten zu dürfen. Auf der letzten Konferenz hat Elon Musk angekündigt, dass es in sechs Monaten so weit sein wird. Ob es wirklich so schnell geht, ist allerdings fraglich.

Irgendwo zwischen Utopie und Dystopie

Früher oder später wird Neuralink die Zulassung wahrscheinlich bekommen. Auch die Vision von Elon Musk, Krankheiten mit Brain-Computer-Interfaces zu heilen und die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern, ist nicht so unrealistisch, wie sie vielleicht klingt. Ob Neuralink die Firma sein wird, der dieser Durchbruch gelingt, ist allerdings noch offen. Bisher scheint Synchron die Nase vorne zu haben. Die wesentlich relevantere Frage ist allerdings, ob man diese Vision auch Realität werden lassen will. Diese Technik würde nämlich mit bisher ungeklärten ethischen und gesellschaftlichen Fragen einhergehen.

Sobald man Technologie einsetzt, um Hirnleistung zu verbessern, haben wir Menschen, die Vorteile gegenüber anderen Menschen haben. Das ist ein Problem, wenn wir nicht garantieren können, dass der Zugang für alle Menschen vorhanden ist.

Dr. Surjo Soekadar, Professor für Klinische Neurotechnologie und Leiter des Forschungsbereichs Translation und Neurotechnologie an der Charité Berlin

Dr. Surjo Soekadar, Professor für Klinische Neurotechnologie und Leiter des Forschungsbereichs Translation und Neurotechnologie an der Charité Berlin Foto: Charité/Wiebke Peitz

Ethische Fragen gibt es nicht nur im Zusammenhang mit dem Produkt an sich, sondern auch bei der Forschung an solchen Technologien. Mitarbeitende von Neuralink sind an die Öffentlichkeit gegangen, weil Tierversuche angeblich fahrlässig durchgeführt wurden. Grund dafür soll das Ziel gewesen sein, in sechs Monaten am Menschen zu arbeiten. Die Ankündigung hat so viel Druck auf die Mitarbeitenden ausgeübt, dass es zu übereilten Tierversuchen gekommen sein soll. Im Moment ermittelt noch die US-Bundesstaatsanwaltschaft.

Welche ethischen und gesellschaftlichen Fragen bringen Technologien wie die von Neuralink mit sich? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle in einer neuen Folge Fortschritt mit detektor.fm-Redakteur Jonas Nikolic. Außerdem mit dabei ist Dr. Surjo Soekadar. Er ist Professor für klinische Neurotechnologie und Leiter des Forschungsbereichs Translation und Neurotechnologie an der Charité Berlin.

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