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Madison McFarrin
Foto: Justin French

Keine Angst vor Hits

Wechselbad der Gefühle

Madison McFerrin ist eine Göttin, Kele ist genervt von nationalistischen Tendenzen und Caroline Rose hat ihre Großmutter auf ihrem neuen Album verewigt. Außerdem: die neue Konzertreihe „meet your role model“ der Music S Women. Das und mehr in unserem Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

Kele – The Flames pt. 2

Seit 1999 ist Kele Okereke Sänger der bitischen Indie/Dancepunk-Band Bloc Party, 2010 erschien sein erstes Soloalbum „The Boxer“, das in eine deutlich elektronischere Richtung ging als die Bloc Party-Songs. Sein fünftes Soloalbum trägt den Titel „The Flames pt. 2“ und ist eine Art Fortsetzung, aber auch Gegenstück zum Vorgänger „The Waves pt 1“. Im Gegensatz zu den sanften Klängen des letzten Albums locken die neuen Songs Richtung Dancefloor. Da ist sehr viel Energie drin, auch Wut, zum Beispiel über die zunehmend nationalistische Debatte darüber, was „Britishness“ konstituiert. Kele hat das Album nur mit Gitarre, Loop-Pedalen und Drumcomputer aufgenommen, was die Songs mitunter geradezu klaustrophobisch wirken lässt.

Debby Friday – Good Luck

Debby Friday ist eine kanadische Produzentin, Sängerin und Rapperin, die in Toronto lebt. Geboren wurde sie in Nigeria, ist mit ihrer Mutter nach Montreal gezogen, als sie zwei Jahre alt war. Im College hat sie mit dem DJing angefangen, ihre eigenen Beats produziert und sie auf Soundcloud veröffentlicht. 2018 veröffentlichte sie ihre erste EP „Bitchpunk“. Auf ihrem Debütalbum „Good Luck“ lässt sie sich von Nine Inch Nails oder Crystal Castles inspirieren mit metallischen Sounds und krachigen Industrial-Tracks. Es gibt darauf auch Popmomente, wie im Song „So hard to tell“. Auch hier gibt es klaustrophobisch dichte Klangcollagen, aber eben auch Stücke mit etwas mehr Raum. Ein sehr intensives, beeindruckendes Debütalbum.

Caroline Rose – The Art of Forgetting

Caroline Rose ist eine amerikanische Musikerin, die mit folkinspirierten Indierocksongs bekannt geworden ist. Auf ihrem neuen Album „The Art of Forgetting“ verarbeitet sie sowohl das Ende einer Beziehung, als auch die Demenzerkrankung ihrer Großmutter. Ihre Vergessensreise untermalt Rose mit einem eklektischen Sammelsurium aus modernem Hochglanz-Pop, tribalistischen Rhythmen und herzzerreißenden Momenten – mal mit synthetischen Klanglandschaften, im nächsten Moment überraschen perkussive, rohe Momente. Das Album ist eine Achterbahn der Gefühle mit mal guten und mal schlechten Momenten.

Neu auf der Playlist

Wednesday – TV in the Gas Pump

Die in Asheville, North Carolina, ansässige Band Wednesday veröffentlicht am 7. April ihr viertes Album „Rat Saw God“ via Dead Oceans. In der aktuellen Singleauskopplung „TV In The Gas Pump“ verarbeiten die Musiker*innen das langweilige Leben auf Tour, die endlosen Tankstellen-Pausen und schlechte Drogentrips in Supermärkten. Der Song ist reduzierter instrumentiert als die bisherigen Veröffentlichungen, bekommt durch schräge Gitarren-Feedbacks und die ebenfalls etwas gelangweilten Vocals aber einen ganz besonderen Charme. Passend dazu gibt es ein Video, was im Sims-Stil diese Eintönigkeit gut transportiert.

Durand Jones – That Feeling

Der US-amerikanische Sänger Durand Jones – eigentlich Teil der Band Durand Jones & The Indications – hat für den 5. Mai sein Solo-Debütalbum „Wait Til I Get Over“ angekündigt. Die Platte wird ebenfalls auf Dead Oceans veröffentlicht. Diese Woche erscheint mit „That Feeling“ ein erster Vorgeschmack davon. Der Track ist Jones‘ erstes öffentliches Coming-out, dem er mit großer Instrumentierung, viel Gefühl und leidenschaftlichen Vocals Nachdruck verleiht. „That Feeling“ ist ein wunderschöner Soul-Pop-Song, der seine Hörer*innen mit Gänsehaut zurücklässt.

Madison McFerrin – God Herself

“You’re gonna see me and believe in God Herself”, singt die US-amerikanische Produzentin und Songwriterin Madison McFerrin im Refrain ihrer neuen Single “God Herself”. Empowernd und sinnlich zugleich lässt einen dieses A-capella-Stück nicht so schnell wieder los. Wie viele ihrer bisherigen Veröffentlichungen lebt auch dieser Song von McFerrins verführerischen und hypnotisierenden Vocals, die den legendären Drummer und Produzenten Questlove schon dazu brachten, ihr ein eigenes Genre zuzuschreiben: Soul-apella! Am 12. Mai erscheint McFerrins selbstproduziertes Debütalbum “I Hope You Can Forgive Me”.

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