Die miese, fiese Liebe
Jane Birkin wird 1946 in London geboren. Sie wird Schauspielerin und trifft beim Dreh des Films „Slogan“ das erste Mal auf den Schauspieler und Komponisten Serge Gainsbourg. Die beiden verlieben sich und nehmen schon im ersten Jahr ihrer Beziehung den Song „Je t’aime moi non plus“ auf.
Den hatte Gainsbourg eigentlich schon mit der französischen Schauspieler Brigitte Bardot eingesungen, mit der er eine kurze Affäre hatte. Kurz vor Veröffentlichung ihrer Version bittet Bardot darum, die Platten einzustampfen. Ihrem Ehemann, dem deutschen Unternehmer und Fotograf Gunter Sachs, geht das Lied eine Spur zu weit.
Hymne der sexuellen Revolution
„Je t’aime moi non plus“ in der Version mit Jane Birkin wird 1969 zum Welterfolg. Auch, weil sich viele Sendeanstalten an den expliziten Lyrics und dem anzüglichen Gestöhne stören. Die BBC spielt den Song zum Beispiel nicht. In anderen Ländern wird der Verkauf der Single verboten.
Dadurch wird „Je t’aime…“ zum Soundtrack der sexuellen Revolution, die Ende der 1960er die verstaubte Sexualmoral des Bürgertums aufrütteln will.
Jane Birkin und Serge Gainsbourg sind zwölf Jahre lang zusammen und veröffentlichen weiterhin gemeinsam Musik. Birkin ist aber vor allem als Schauspielerin in zahlreichen Filmen, wie z.B. „Der Tod im Nil“ zu sehen. Später arbeitet sie auch mit Musikern wie Johnny Marr und Rufus Wainwright zusammen.
Jane Birkin ist am Sonntag im Alter von 76 Jahren gestorben. Mehr über das Multitalent und die turbulente Entstehungsgeschichte von „Je t’aime moi non plus“ hört ihr in dieser Folge vom Popfilter. Unseren täglichen Musikpodcast findet ihr hier.