Xenobot – weder Lebewesen noch Roboter
Noch wissen die Forscher nicht, was ihre Kreation eigentlich genau ist. Biologisch gesehen, besteht der Xenobot aus Zellen, die zuvor Frosch-Embryos entnommen wurden. Zum einen sind das sogenannte pluripotente Stammzellen, zum anderen Vorläufer kontraktiler Herzzellen, also Zellen, die sich bewegen können. Ein Frosch ist der Zellhaufen trotzdem nicht, sondern vielmehr ein Roboter aus lebenden Zellen, der designt wurde, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen.
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Evolutionäre Algorithmen
Was der Roboter können soll, haben zuvor Wissenschaftler der University of Vermont definiert. In einer virtuellen Umgebung hat ein evolutionärer Algorithmus dann verschiedene Strukturen getestet und jene aussortiert, die in der Umgebung ihre Aufgabe nicht erfüllten. Die Formen, die am Ende in der virtuellen Evolution im Computer „überlebt“ haben, dienten den Forschern als Bauplan für ihren Xenobot.
Biologisch abbaubar und selbstreparierend
So ein Roboter aus Zellen hat gegenüber einem Roboter aus Metall viele Vorteile. So produziert er – nachdem er ausgedient hat – keinen Elektroschrott. Außerdem kann natürliches Zellmaterial viel besser in den menschlichen Körper eingeschleust werden als andere Materialien. Die Forscher aus Vermont sind zuversichtlich, dass Bio-Roboter in Zukunft gezielt Medikamente im Körper transportieren könnten. Momentan ist der Xenobot dafür noch viel zu groß, doch kleine „Päckchen“ tragen kann er schon.
Douglas Blackiston und Sam Kriegman sind leitende Autoren der Studie um den Xenobot. detektor.fm-Redakteurin Lara-Lena Gödde hat mit den beiden Wissenschaftlern über evolutionäre Algorithmen und die Zukunft der Bio-Roboter gesprochen. Im Gespräch mit Forschungsquartett-Redakteurin Leora Koch erzählt sie, wie die Xenobots funktionieren.