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Plattform HelWin alpha auf See. Foto: TenneT
Bild: Plattform HelWin alpha auf See | Foto: TenneT

Mission Energiewende | Großprojekt Wasserstoff

Grüner Wasserstoff

Mit großen Offshore-Windparks und Elektrolyseuren auf See soll grüner Wasserstoff im großen Stil produziert werden. Aber ist das auch umweltfreundlich?

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Eine Kooperation mit dem Klimaschutz-Unternehmen LichtBlick

Sauber Autofahren, saubere Schifffahrt und sogar sauber Fliegen? Mit Wasserstoff soll das alles möglich sein. Doch um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten, braucht man Energie – viel Energie. Und die sollte nicht aus fossilen Quellen kommen. Grün soll der Wasserstoff sein. Und dafür braucht es große Mengen an grünem Strom. Daher sind große Windparks geplant – jedoch nicht unbedingt auf dem Festland, sondern mehr und mehr im Meer: die sogenannten Offshore-Parks.

Wasserstoff: das Öl von morgen?

Momentan wird in vielen Reallaboren erforscht, wie Wasserstoff im großen Stil und dabei grün hergestellt werden kann. Mit Elektrolyseuren wird durch Strom Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten. Dieser Strom kann etwa aus erneuerbaren Quellen stammen, wenn diese mehr Energie produzieren, als das Netz benötigt. Somit ist Wasserstoff nicht nur ein Kraftstoff, sondern kann auch als Speicher verwendet werden. Durch Offshore-Parks sollen große Mengen an grünem Strom produziert werden. Mit Elektrolyseuren auf See oder in Küstennähe kann dieser dann direkt genutzt werden, um den begehrten grünen Wasserstoff herzustellen. Theoretisch wird dies von der Bundesregierung unterstützt. Aber noch funktionieren Reallabore nicht auf dem Realmarkt.

Ohne grünen Strom kein grüner Wasserstoff

Vereine wie die WAB e. V. setzen sich speziell für die Herstellung von grünem Wasserstoff durch Windenergie ein. Die Geschäftsführerin von WAB Heike Winkler bemängelt, dass grüner Wasserstoff nicht im System gedacht werde mit allen Komponenten, die für die Herstellung, den Transport und den Nutzen notwendig sind.

Grüner Wasserstoff ist wirklich eine super Möglichkeit, um die verschiedenen Sektoren miteinander zu verbinden. Trotzdem ist es nicht möglich, diesen zu erzeugen, wenn man nicht genug erneuerbare Energien ausbaut. Sonst reden wir von einem reinen Importgeschäft.

Heike Winkler, Geschäftsführerin von WAB

Heike Winkler, Geschäftsführerin von WABFoto: WAB e.V.

Doch große Offshore-Parks brauchen viel Platz – und den könnten sie Tieren streitig machen.

Offshore-Parks: Klima-, aber nicht umweltfreundlich?

Vögel machen einen großen Bogen um Offshore-Parks. Wenn diese auf Flugrouten oder in der Nähe von Brutstätten gebaut werden, können Vögel aus ihren natürlichen Habitaten vertrieben werden. Zudem ist die Montierung der großen Offshore-Inseln und -Parks extrem laut.  Der NABU spricht sich zwar generell für die Windkraft aus, fordert jedoch, dass diese nicht in der Nähe von Naturschutzgebieten errichtet wird.

Die Nord- und Ostsee sind heute schon in einem schlechten ökologischen Zustand und gehören zu den am höchsten industrialisierten Meeren der Welt. Wir haben einfach nicht den Platz, en masse Offshore-Windkraft zu realisieren.

Dr. Kim Detloff, Leiter für Meeresschutz beim NABU

Dr. Kim Detloff, Leiter für Meeresschutz beim NABUFoto: NABU/Felix Paulin

Kim Detloff betont, dass der Platzmangel nicht zwischen Naturschutz und erneuerbaren Energien ausgehandelt werden solle, sondern auch andere Branchen wie die Schifffahrt, Fischerei oder Rohstoffabbau sich platztechnisch einschränken müssten. Nur so könne gleichzeitig die Energiewende vorangetrieben und Naturschutzgebieten ausreichend Raum gegeben werden.

Besser mehrere kleine als eine große Offshore-Insel

Große Verteilerkreuze können zwar viel Strom an einem Ort produzieren, seien jedoch nicht so flexibel, wie Mathias Fischer vom Netzbetreiber TenneT erklärt.

Wir haben festgestellt, dass es besser ist, statt einer riesengroßen Insel mehrere Verteilkreuze zu errichten. Diese können individueller angepasst werden an die jeweiligen Verhältnisse von Wind, Boden und Naturschutz.

Mathias Fischer, Pressesprecher von TenneT

Mathias Fischer, Pressesprecher von TenneTFoto: TenneT

Die Technik für grünen Wasserstoff ist da. Heike Winkler fordert jedoch Planungssicherheit vonseiten der Regierung. So könnte nicht nur der Ausbau von Windkraft vorangetrieben, sondern auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Doch auch mit mehr politischem Willen bleibt eine Tatsache: Die Nordsee ist endlich.

Über grünen Wasserstoff und wie Deutschland ihn im großen Stil herstellen will, spricht detektor.fm-Redakteurin Maureen Welter mit Mission Energiewende-Moderatorin Sophie Rauch.

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