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„Alles ist gut“ von Regisseurin Eva Trobisch fügt sich gut in die aktuelle #metoo-Debatte ein. Screenshot: © Trimafilm
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Kino | „Die Unglaublichen 2“, „Ballon“ und „Alles ist gut“

Was passiert ist, wird nicht benannt

Diese Woche startet mit „Die Unglaublichen 2“ nach 14 Jahren endlich das Sequel zum erfolgreichen Pixar-Film. Außerdem kommen mit „Ballon“ von Michael Herbig und „Alles ist gut“ zwei ernstere Filme ins Kino.

Die Unglaublichen 2

In „Die Unglaublichen 2“ dreht Regisseur Brad Bird die Rollenverhältnisse um: Nach einem Einsatz der Superhelden-Familie ist als Kollateralschaden die gesamte Stadt zerstört, woraufhin sie aus ihrer Versicherung fliegen. Die möchte für die Schäden, die der Einsatz der Superkärfte verursacht, einfach nicht mehr aufkommen. Weil Mutter Helen sich darum kümmert, das Ansehen der Superhelden wieder herzustellen, muss Vater Bob nun Zuhause die Kinder hüten.

Wie Pixar das erzählt und vor allem auch animiert – das ist mal wieder einfach ein großer Spaß. – Anna Wollner, Cineastin

Ballon

Mit „Ballon“ bringt Michael Herbig seinen ersten Thriller in die deutschen Kinos. Und den Stoff dazu fand er bereits als Kind in der Zeitung: Der Film behandelt nämlich die spektakuläre Flucht einer Familie aus der DDR im Jahr 1979. Mit einem Heißluftballon. Dabei rückt der Familie im Film – hier spielt Herbig mit seiner künstlerischen Freiheit – die Stasi auf die Pelle. Aus der Flucht wird ein spannender Kampf gegen die Zeit.

Bully macht daraus eine Art Steven Spielberg-Thriller. (…) Es ist natürlich eine Heldengeschichte, aber auch ein wichtiger Teil deutsch-deutscher Geschichte. – Anna Wollner

Alles ist gut

Eva Trobisch trifft mit „Alles ist gut“ genau den Zahn der Zeit. Obwohl der Film bereits vor dem Aufkommen der #metoo-Debatte vor rund einem Jahr gedreht wurde, scheint es, als sei er ein Ergebnis eben dieser. Janne lernt in einem Biergarten Martin kennen. Weil dieser nicht mehr nach Hause kommt, bietet sie ihm ihr Sofa an. Zuhause fällt er über sie her, vergewaltigt sie. Ausgesprochen wird das aber nicht. Stattdessen setzt Janne darauf, dass sie die Deutungshoheit über das hat, was mit ihr passiert ist. Auch, als ihr Peiniger ihr Chef wird.

Der Film erzählt das wirklich erschreckend nüchtern. Es ist auch erschreckend nüchtern inszeniert. Sie weiß überhaupt nicht, wie ihr geschieht. Ihr wird durch die Vergewaltigung förmlich der Boden unter den Füßen weggerissen. – Anna Wollner

Über „Die Unglaublichen 2“, „Ballon“ und „Alles wird gut“ hat detekor.fm-Moderatorin Helena Schmidt mit Filmkritikerin Anna Wollner gesprochen.

Anna Wollner  - über "Alles ist gut"

über „Alles ist gut“
Der Film schafft es, die #metoo-Debatte auf den Punkt zu bringen, weil er kein hysterischer Kommentar ist, sondern wirklich eine Auseinandersetzung über Schuld, Moral, die Verantwortlichkeit für das eigene Handeln und auch die Hilflosigkeit.Anna Wollner
Kino | Die Unglaublichen, Ballon, Alles ist gut 09:17

Donnerstag ist Kinotag. detektor.fm-Kinokritikerin Anna Wollner bespricht aktuelle Filme und Serien. Die Kinotipps kann man natürlich abonnieren auf  Apple PodcastsGoogle PodcastsDeezer und Spotify.


Die Trailer zu den Kinotipps der Woche

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