+++Saitenwechsel wird präsentiert vom Gewandhausorchester.+++
Die Referenzen hören bei Super Mario und den Metal-Bands noch lange nicht auf. Ob als Filmmusik oder als Soundtrack für Computerspiele. „Die Planeten“ von Gustav Holst sind in der Popkultur ein großer Hit. Grund genug, sich mal mit dem Original und dessen Urheber zu befassen.
Gustav Holst kommt aus einer ländlichen Gegend Englands, hat in London studiert und war später als musikalischer Direktor an einer Mädchenschule tätig. Das hat ihn zeitlich so in Beschlag genommen, dass er sich Freiräume zum Komponieren schaffen musste. Holst war ein Wochenendkomponist. Und ein „One Hit Composer“. Sein Hit ist eine Orchestersuite mit sieben Sätzen. Allesamt benannt nach Planeten.
Da ist Musik im Kosmos
Das liegt ja irgendwie auch auf der Hand. Alle Planeten folgen Gesetzen und Zahlen. Sie haben bestimmte Größen, Umlaufbahnen und Abstände. Und solche zahlenhafte Gesetze gibt es auch in der Musik: für Tonhöhen und Intervalle etwa. Holst mach also die Harmonie des Kosmos hörbar. Oder anders ausgedrückt: der Kosmos selber macht die Musik, indem er bestimmten Gesetzen folgt.
Klingt alles ganz schön esoterisch. Kein Wunder, der Hobbyastrologe Gustav Holst ist zu Lebzeiten fasziniert von der Lehre und Deutung der Himmelskörper. Für seine Freunde erstellt er immer wieder Horoskope. Als das Werk 1920 öffentlich uraufgeführt wird, ist Holst ein gemachter Mann. Zumindest in England, wo die Suite noch heute oft aufgeführt wird.
Im Saitenwechsel schauen wir in die Sterne um rauszufinden, warum die Gesetze der Planeten denen der Musik gar nicht so unähnlich sind und wieso die Suite von Gustav Holst bei Film- und Computerspielmachern so beliebt ist.