Play
Foto: Kathrinshine | shutterstock
Foto: Kathrinshine | shutterstock

Forschungsquartett | Transeurasische Sprachen

Der Ursprung verbindet

Lange galt die Verwandtschaft von Türkisch, Japanisch und anderen Sprachen als umstritten. Neue Erkenntnisse aus der Linguistik und anderen Disziplinen liefern nun neue Beweise.

Kontroverse These der Verwandtschaft

Türkisch und Japanisch sind zwei Sprachen, die auf den ersten Blick äußerst unterschiedlich erscheinen. Geografische Entfernung, verschiedene Schriftsysteme, verschiedene Kulturräume. Und dennoch: Seit Jahrzehnten gibt es in der Sprachwissenschaft die These der sogenannten altaischen oder transeurasischen Sprachen. Dabei soll es sich um eine Sprachfamilie handeln, die einen gemeinsamen Ursprung aufweist. Als Belege dafür hat man zum Beispiel zahlreiche Ähnlichkeiten in der Grammatik bei Sprachen wie Türkisch oder Japanisch herangezogen. Doch die These wurde weiterhin kontrovers diskutiert.

Transeurasische Sprachen: Verbreitung durch die Landwirtschaft

Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe aus Linguistik, Genetik und Archäologie hat jetzt zahlreiche Beweise geliefert, die diese ältere These nun belegt und durch neue Erkenntnisse erweitert. Transeurasische Sprachen haben sich demnach vom Nordosten Chinas aus verbreitet. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Ausbreitung der Landwirtschaft. Besonders die Nutzung von Hirse und Reis in verschiedenen Regionen und ein umfangreicher Vergleich von Vokabular im Bereich der Landwirtschaft liefert neue Erkenntnisse. Archäologische Funde sowie genetische Untersuchungen deuten ebenfalls in diese Richtung und verstärken so die These der Sprachverwandtschaft. Zahlreiche Institute und Forschende aus verschiedenen Ländern haben die Ergebnisse gemeinsam zusammengetragen.

Wir haben die Methode der Triangulation verwendet. Wir bringen die Linguistik, die Archäologie und die Genetik zusammen in einem Ansatz. So versuchen wir, verschiedene Dimensionen derselben Vergangenheit zu beschreiben.

Prof. Martine Robbeets, Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena

Für die neue Ausgabe vom Forschungsquartett hat detektor.fm-Redakteur Lars Feyen mit Prof. Martine Robbeets  gesprochen. Sie forscht am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena und hat die neue interdisziplinäre Studie geleitet. Sie erklärt, wie sich die Verwandtschaft für transeurasische Sprachen belegen lässt und wie man die Verbindungen noch in den heutigen Sprachen erkennen kann.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen