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Foto: Chalermpon Poungpeth / Shutterstock
Bild: Chalermpon Poungpeth | Shutterstock

Forschungsquartett | Sexualisierte Gewalt

(Un-)Sicher im Sport?

Für viele Menschen bedeutet Sport im Verein zunächst Dinge wie Teamgeist und Spaß. Aber leider gehört auch sexualisierte Gewalt zum Vereinssport dazu. Wie kann man zu dem Thema Daten erheben und welche Präventionsmaßnahmen gibt es?

Studie zeigt: Zwei Drittel erleben Gewalt und Grenzverletzungen

Freundinnen und Freunde treffen, Teamgeist und Ablenkung vom Alltag – Vereinssport hat viele positive Seiten. Eine aktuelle Studie der Bergischen Universität Wuppertal und des Universitätsklinikum Ulm zeigt jedoch auch noch eine andere bittere Realität: Rund zwei Drittel der Befragten haben angegeben, schon einmal sexualisierte Grenzverletzungen, Belästigungen oder Gewalt im Kontext des Vereinssports erlebt haben.

Zur Erhebung der Daten wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „SicherImSport“ eine Online-Befragung durchgeführt, bei der 4 367 volljährige Vereinsmitglieder rückblickend von ihren Erfahrungen berichtet haben. Dabei liegt es jedoch im Ermessen der einzelnen Personen, ob sie ihre Erfahrungen in einer solchen Studie preisgeben möchten oder nicht.

Wer nicht teilnimmt, erfahren wir nicht. Das hat natürlich forschungsmethodisch auch erhebliche Nachteile, aber es ist die einzige Möglichkeit, über solche Dunkelfeldstudien ein besseres quantitatives Bild von dem Feld zu bekommen.

Prof. Dr. Bettina Rulofs, Sportsoziologin und wissenschaftliche Leiterin des Forschungsprojekts „SicherImSport“

Prof. Dr. Bettina Rulofs, Sportsoziologin und wissenschaftliche Leiterin des Forschungsprojekts "SicherImSport"Foto: DSHS

Niedrige Hürden für potenzielle Täter

Neben der Tatsache, dass sexualisierte Gewalt ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, gibt es auch sportspezifische Risiken wie die Körperbetontheit von Sport sowie Vertrauens- und Machtverhältnisse zu Trainerinnen und Trainern. Außerdem sind gerade im Breitensport oft nur wenig oder gar keine Qualifikationen nötig, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu trainieren.

Wenn es nach Expertinnen und Experten geht, sollten Vereine deshalb Trainingslizenzen und ein erweitertes Führungszeugnis von potenziellen Trainerinnen und Trainern einfordern. Auch das Unterschreiben eines Ehren- und Verhaltenskodex’ und die Vorlage von Referenzen von anderen Sportvereinen könnten für mehr Sicherheit im Verein sorgen. Die aktuelle Bundesregierung aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP fordert außerdem in ihrem Koalitionsvertrag die Einrichtung einer unabhängigen Stelle für sicheren und gewaltfreien Sport in Deutschland

Welche Rolle spielt sexualisierte Gewalt also im Vereinssport? detektor.fm-Redakteurin Lina Kordes hat mit der Sportsoziologin Professor Dr. Bettina Rulofs über ihre „SicherImSport“-Studie gesprochen und detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth davon erzählt.

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