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Foto: Ivan_Shenets | Shutterstock
Bild: Ivan_Shenets | Shutterstock

Forschungsquartett | Sinne

Wie wir die Welt wahrnehmen

Unsere Sinne sind der Draht zur Welt. Durch sie nehmen wir unsere Umgebung wahr. Welche neuen Erkenntnisse gibt es dazu aus der Forschung?

Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft

Nager mit innerem Kompass – Wie Graumulle Magnetfelder wahrnehmen

Graumulle leben in der Natur in Tunnelsystemen und verbringen somit praktisch ihr ganzes Leben in vollständiger Dunkelheit. Weil sie nicht sehen können, müssen sie sich auf ihre anderen Sinne verlassen. Dennoch kommt ihren Augen hier eine zentrale Bedeutung zu: Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sitzt nämlich genau hier die feine Wahrnehmung für das Magnetfeld der Erde, an dem sich Graumulle orientieren. Neurowissenschaftler Pascal Malkemper und sein Team am Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens — caesar in Bonn untersuchen, wie sich die Nagetiere in Labyrinthen mit eigenem Magnetfeld zurechtfinden. Ihre Erkenntnisse können bald möglicherweise zeigen, wie die magnetischen Informationen im Hirn des Graumulls verarbeitet werden können.

Graumulle verbringen ihr gesamtes Leben in diesen Tunneln, also in absoluter Dunkelheit. Und genau das ist der Punkt, warum ich glaube, dass sich der Magnetsinn bei ihnen besonders entwickelt hat.

Pascal Malkemper, Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens – caesar in Bonn

Licht geht ins Ohr – Cochlea-Implantate schärfen die Sinne

Neben klassischen Hörgeräten sind die Cochlea-Implantate immer wichtiger geworden, um hörgeschädigten Menschen eine neue akustische Wahrnehmung ihrer Umgebung zu ermöglichen. Dabei untersuchen einige Forschende mittlerweile sogenannte optogenetische Cochlea-Implantate. Diese können einen weitaus besseren Höreindruck erzeugen als bisherige elektrische Implantate. Hierbei kommt Licht eine entscheidende Rolle zu. Zu optischen Implantaten forscht auch Tobias Moser. Er ist Professor am Institut für Auditorische Neurowissenschaften an der Universität Göttingen und Fellow am Max-Planck-Institut für multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen.

Wenn nun eine höchstgradige Schwerhörigkeit vorliegt, dann reichen die Hörgeräte in der Regel nicht mehr aus, um ein ausreichendes Sprachverstehen zu ermöglichen. Und dann nutzt man das Cochlea-Implantat.

Tobias Moser, Professor für Auditorische Neurowissenschaften an der Uni Göttingen

Hört sich anders an – Musikwahrnehmung in unterschiedlichen Kulturen

In Europa herrscht weiterhin die Ansicht, Musik habe universelle Qualitäten. Die Vorstellung, dass Rhythmen und Intervalle mathematisch genau wahrgenommen werden können, geht bereits auf das alte Griechenland zurück. Doch aktuelle Feldforschungen haben gezeigt: Der kulturelle Hintergrund und die Hörgewohnheiten einer Person haben einen wesentlichen Einfluss darauf, wie ein Individuum Rhythmen und andere musikalische Elemente wahrnimmt. Nori Jacoby ist Kognitionsforscher und hat bereits während seines Postdoc-Studiums am Massachusetts Institute of Technology zu kultureller Wahrnehmung von Musik geforscht. Nun leitet er eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main.

We now know that music is present everywhere, in all societies. And because it is such a common aspect of our life, music is a very important aspect of the human experience. So we should study it.

Nori Jacoby, Forschungsgruppenleiter, Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main

Über diese Themen spricht Moderatorin Sara-Marie Plekat mit detektor.fm-Redakteur Lars Feyen. Er hat mit den drei Forschern über ihre Themenbereiche ausführlich gesprochen. Die begleitenden Artikel zum Thema „Sinne“ finden sich auch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Max Planck Forschung.

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