Play
Jährlich erkranken allein in Deutschland mehr als eine halbe Million Menschen an Krebs. Foto: Crystal Light | Shutterstock
Bild: Crystal Light | Shutterstock.com

Spektrum-Podcast | Krebs

Kann Krebs ansteckend sein?

Eine halbe Million Menschen erkranken jährlich allein in Deutschland an Krebs. Die Krankheit hat viele Auslöser. Einige Tiere können sich sogar gegenseitig damit infizieren. Kann Krebs auch beim Menschen ansteckend sein?

500 000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich neu an Krebs. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts hervor. Statistisch gesehen bekommt fast jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens irgendeine Art von Krebs.

Die Risikofaktoren sind dabei vielfältig: Sie reichen von Rauchen und Alkoholkonsum über Ernährung und schädliche Umwelteinflüsse hin zu erblichen Faktoren. Der Krebs entsteht also im eigenen Körper. Anders als Infektionskrankheiten ist er dagegen nicht ansteckend. Oder doch?

Kann Krebs ansteckend sein?

Tatsächlich wurden Krebsübertragungen bei einigen Tieren bereits beobachtet, etwa bei Hunden oder dem Tasmanischen Teufel. Doch die Sorge vor einer Ansteckung ist beim Menschen eher unbegründet. Zwar sind in der Forschungsliteratur einige wenige Einzelfälle beschrieben, bei denen Krebs womöglich von Mensch zu Mensch übertragen wurde. Beispielsweise sollen ein Chirurg und eine Labormitarbeiterin, die sich mit einem Skalpell bzw. einer Nadel verletzten, an denen Tumorzellen waren, dann selbst Krebs entwickelt haben.

Denkbar ist eine Ansteckung auch bei Organspenden: Wäre ein Organ des Spenders unentdeckterweise von Krebs befallen und würde dem Empfänger transplantiert, so könnte dieser ebenfalls an Krebs erkranken. Die Krebszellen könnten sich dann vermutlich gut ausbreiten, weil die Empfänger von Organspenden Medikamente einnehmen, die das Immunsystem bremsen, damit der Körper das neue Organ nicht abstößt.

Wichtig ist, dass es sich hierbei um krasse Einzelfälle handelt. Generell gilt: Tumorzellen sind nicht infektiös und der Kontakt zu Patientinnen und Patienten ist deshalb vollkommen unbedenklich.

Annette Doerfel von Spektrum der Wissenschaft erklärt im Podcast, warum das Thema Ansteckungsgefahr bei Krebs dennoch eine wichtige Rolle spielt. Denn auch wenn Krebszellen selbst nicht infektiös sind, so gibt es beispielsweise einige Viren, die Krebserkrankungen auslösen oder zumindest begünstigen können. Bekannt sind etwa die ansteckenden Humane Papillomviren (HPV), die Gebärmutterhalskrebs auslösen können.

In unserem Alltag spielen Ansteckungen mit Krebs eigentlich keine Rolle. Aber bei gewissen Erregern, die Krebs auslösen können, sollten wir aufpassen.

Annette Doerfel

Annette DoerfelSpektrum der Wissenschaft

Doerfel nennt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer weitere Fälle, in denen eine Infektion mit Viren, Bakterien oder Parasiten zu Krebserkrankungen führen kann. Außerdem geht die Biologin und Journalistin darauf ein, was wir über die Krebsinfektionen unter bestimmten Tieren wissen und was das für den Menschen bedeutet.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen