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Tracks & Traces | Christian Löffler – Moldau

Es rauscht so schön

Der Musikproduzent Christian Löffler erschafft mit dem Track „Moldau“ einen einzigartigen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, in dem eine uralte Schellackaufnahme mit Smetanas bekanntem Motiv auf elektronische Musik trifft. In Tracks & Traces nimmt er das Stück Spur für Spur auseinander.

Der Sound des Küstenwalds

Christian Löffler macht elektronische Musik, malt Bilder und fotografiert. Von seinem Studio in Graal-Müritz bis zum Ostseestrand sind es gerade mal 200 Meter. Den raschelnden Küstenwald dazwischen hört man manchmal als Field Recording in seinen introspektiven House- und Techno-Tracks.

Sein neuestes Projekt ist eine Kooperation mit dem weltweit ältesten Klassiklabel Deutsche Grammophon. Das gibt es seit über 100 Jahren und stammt damit aus einer Zeit, in der Musik noch auf Schellackplatten gepresst wurde.

Diese alten Aufnahmen hat die Deutsche Grammophon in Kooperation mit der Initiative Google Arts & Culture digitalisiert und einige davon Christian Löffler zur Neugestaltung gegeben. Darunter Werke von den ganz Großen der klassischen Musik: Bach, Beethoven und Smetana.

Ich war erstmal skeptisch. So ein großes Projekt mit großen Namen und mit – kann ich mir vorstellen – dramatischen Hardliner-Fans von Beethoven z.B., die man dann ja auch im Nacken sitzen hat. Aber diese alten Schellack-Aufnahmen waren so spannend. Die sind sehr wellig, du hast dieses Rauschen und da schwingt so viel mit. Da hatte ich voll Bock drauf.

Kein gewöhnlicher Remix

Das Resultat der Zusammenarbeit ist eine EP mit Beethoven-Bearbeitungen und das Album „Parallels: Shellac Reworks by Christian Löffler“. Ein Dialog aus alt und neu, der selbst einen gewieften Soundtüftler wie Christian Löffler vor eine große Herausforderung gestellt hat.

Remixe ist man ja gewohnt in der elektronischen Musik. Aber hier ist das ja so, dass bei dem Material die ganze Zeit ein volles Orchester spielt. Man hat nur eine Spur, keine einzelnen Tracks, die man sich aussuchen kann.

christian loeffler web

„Die Moldau“ im neuen Gewand

Einen besonders hohen Wiedererkennungswert hat der Track „Moldau“, basierend auf dem Original des tschechischen Komponisten Bedřich Smetana, das viele aus dem Schulunterricht kennen dürften.

Mit Prophet-Synthesizer, Minimoog, Drumcomputer und Hall-Effekten schafft Christian Löffler ein stimmungsvolles Soundbett, in das sich das Moldau-Thema wie maßgeschneidert einfügt.

Dabei ist es ihm gelungen, die Originale nicht zu sehr zu verbiegen und sich trotzdem innerhalb der Löffler-typischen Soundwelten zu bewegen.

Das wirkt schon eher uplifting im Original. Ich glaube, ich habe einige Originale ins Dramatische reingezogen. Das liegt einfach in meinem Gemüt und kommt so bei mir raus.

Wie aus einem Guss

In dieser Folge von Tracks & Traces hört ihr, wie Christian Löffler die alte Schellackaufnahme von Smetanas „Moldau“ mit seiner elektronischen Musik zusammenbringt. Oder mit anderen Worten: Wie Synthesizer und Drumcomputer aus dem Jahr 2021 begleitet von der Berliner Staatskappelle aus dem Jahr 1928 wie aus einem Guss klingen können.

Lust am Experiment mit alter und neuer Musik? Für „Moldau“ wurde eigens eine Rework-App entwickelt, mit der ihr ganz einfach im Browser mit ein paar Mausklicks eure eigene Version basteln könnt. Hier geht’s zur App.

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