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Mavi Phoenix
Foto: Tereza Mundilova

Tracks & Traces | Mavi Phoenix – Nothing Good

„Endlich der sein, der ich bin“

Im Song „Nothing Good“ demonstriert Mavi Phoenix, wie man gleichzeitig Trap-Artist und Rockstar sein kann. Und warum es sich auch nach Jahren lohnen kann, seine alte E-Gitarre zu entstauben. Warum Phoenix auf dem Song selbstbewusster singt, denn je zuvor und was die eigene Gender-Transition damit zu tun hat, erfahrt ihr in dieser Folge Tracks & Traces.

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Für alle, die Musik lieben!

Rap, Trap & Lo-Fi Pop

Mitte der 90er im österreichischen Linz geboren, beginnt die musikalische Reise von Marlon Nader stilecht mit GarageBand am Laptop. Schon mit elf Jahren beeindrucken ihn alternative Rapper:innen wie M.I.A. und Tyler, the Creator. Aber auch ein Faible für Pop inspiriert schlussendlich zum eigenen Sound: eine Mischung aus Rap, Lo-Fi Pop und Trap-Beats. Geboren ist Mavi Phoenix – eine Kunstpersona mit lässiger Attitüde, die dem österreichischen Publikum imponiert – wie sich als Vorband von Bilderbuch schnell herausstellt. Schon zur Veröffentlichung der ersten EP „Young Prophet“ 2017 wird mit dem ersten Amadeus Austrian Music Award gewedelt, der nach ein paar weiteren Nominierungen 2019 im heimischen Trophäen-Regal landet. Die Folgezeit ist nicht nur auf musikalischer Ebene eine Zeit des Umbruchs für Mavi Phoenix. Die eigene Gender Transition beeinflusst nicht nur das Debütalbum „Boys Toys“ 2020, sondern auch das neueste Werk „Marlon“. Hierauf findet man nun vermehrt Gitarren-lastige Tracks mit Band, statt Beats vom Laptop. Und auch aus Rap wird Gesang – ein paar Oktaven tiefer.

Für mich war es wichtig, endlich der zu sein, der ich bin, ohne mich verstecken zu müssen. Ich habe mich gefreut, dass ich jetzt diese Stimme habe und wollte das auch zeigen – so ganz ungeschminkt.

4. Mavi Phoenix ©_ Randy Kambodscha_Querformat

Die entstaubte E-Gitarre

Während der Pandemie hat sich Mavi Phoenix wieder mit seiner alten E-Gitarre angefreundet. Eine günstige Fender Squier, die seit Jugendtagen verstaubt in der Ecke stand. Mithilfe seines Band-Bassisten und vieler Coldplay-Songs spielte er sich wieder warm. Die ersten musikalischen Gehversuche hört man auf „Nothing Good“: Der Song beginnt mit eingespielten Powerchords aus dem Proberaum – eine Soundnotiz, die ebenfalls an Musik aus Teenie-Tagen erinnert.

Es ist fast schon etwas cringe, aber ich habe von der Schlagweise ein bisschen an „Smells Like Teen Spirit“ gedacht – der einzige Nirvana Song, den viele kennen. Vor allem, wenn ich live performe, mache ich so ein paar Ghost-Notes. Das erinnert noch mehr an Nirvana.

Wenn der Riff auf den Beat trifft

Für eine Überraschung sorgt die zweite Songhälfte. Die beweist, dass hier immer noch Mavi Phoenix am Werk ist: Was gerade noch nach Rocksong klang wechselt zu einem weichen R&B-Beat, den Alex The Flipper gebaut hat, ein jahrelanger Kollaborateur von Mavi Phoenix.

Ich finde es geil, wenn man denkt: So etwas habe ich noch nie gehört! Von Beat Switches bin ich ein großer Fan. Ich finde, es gibt dem Song auch nochmal eine andere Ebene. Durch den zweiten Part ist es einfach künstlerischer und geht textlich auch noch mehr in die Tiefe.

Herzschmerz & Halsschmerz

Im Song erzählt Mavi Phoenix von einem romantischen Zwiespalt, den jede:r kennt: Man ist verknallt und will, dass es mit jemandem gut läuft, aber es scheint einfach nicht zu funktionieren. Entstanden ist er in einer Zeit voller Herzschmerz. Die neue gesangliche Tonlage passte dazu aber ziemlich gut.

Als sich die Stimme verändert hat, habe ich mich extrem gefreut. Aber es hat mein Writing schon total verändert. „Nothing Good“ war von der Tonhöhe meine Schmerzgrenze. Früher wäre es easy gegangen. So klang es etwas weinerlich, aber das fand ich interessant.

In dieser Folge Tracks & Traces hört ihr, wie es für Mavi Phoenix war, einen neuen Sound zu finden und warum der Song ziemlich viel attitude hat. Mavi Pheonix nimmt seinen Song „Nothing Good“ Spur für Spur auseinander.

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