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/ Das Gespräch

Die EKD – ein Auslaufmodell?

Klein statt groß: Kirchenchef Liebig plädiert für „Kirche im Kleinformat“.

„Die Zukunft der Kirche liegt in kleinen Einheiten“, sagt Joachim Liebig, Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Er spricht sich gegen den Trend der Zentralisierung aus, den die EKD verfolgt. „Gott hat eine Vorliebe für das Kleine,“ so Liebig. Wegen anhaltender Kirchenaustrittszahlen in ganz Deutschland geht Liebig davon aus, dass Kirche auf Dauer ihr jetziges Finanzsystem und den Status einer öffentlich-rechtlichen Institution nicht aufrechterhalten kann, „die Plausibilität für diesen Sonderstatus wird in der Bevölkerung abnehmen.“

Doch das schreckt den Kirchenpräsidenten nicht: „Nicht die Mitgliederzahlen machen eine Kirche bedeutend, sondern die Verkündigung des Evangeliums.“ Kirche müsse nicht nach Macht und Größe streben: „Der Ursprung der Kirche liegt in den Katakomben – verfolgt, versteckt und angefochten.“ Regina König hat Joachim Liebig in Dessau getroffen.

Die Evangelische Kirche Anhalts ist mit 30 000 Mitgliedern die kleinste aller 20 Landeskirchen. Bis heute behauptet sie sich gegen Fusionen und strebt eine finanzielle Unabhängigkeit vom EKD-Finanzausgleich an. Ihr Gebiet liegt in Sachsen-Anhalt und erstreckt sich vom Harz bis zum Fläming. Das Landeskirchenamt hat seinen Sitz in Dessau.

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