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John MacDougall / AFP
Bild: John MacDougall | AFP

Zurück zum Thema | Vielfalt im Bundestag

Muss der Bundestag diverser werden?

Männlich, weiß und über 50 – so lässt sich ein Großteil der Abgeordneten im Deutschen Bundestag beschreiben. Wie kommt es, dass die Vielfalt der Gesellschaft sich nicht im Parlament widerspiegelt? Und wie könnte sich das ändern?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Wen vertritt der Bundestag?

„Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.“ So heißt es in Artikel 38 des Grundgesetzes. Aber repräsentieren die Abgeordneten im Deutschen Bundestag wirklich die ganze Bevölkerung?

Wer sich die Abgeordneten anschaut, wird schnell feststellen, dass das Parlament im Vergleich zur Gesamtbevölkerung Deutschlands überdurchschnittlich männlich, alt und weiß ist. Nur wenige Menschen mit Behinderung sind vertreten, außerdem haben laut Kürschners Volkshandbuch auffällig viele Abgeordnete Medizin oder Jura studiert. Die wenigsten kommen aus handwerklichen Berufen oder haben einen Hauptschulabschluss.

Wir brauchen eine andere politische Kultur, in der die Diversität der Gesellschaft besser abgebildet wird. Die Schritte, die bisher unternommen wurden, halte ich für nicht besonders erfolgreich und sichtbar.

Prof. Rebecca Pates, Politikwissenschaftlerin

Prof. Rebecca Pates, PolitikwissenschaftlerinChristian Hüller

Mehr Vielfalt – aber wie?

Die überparteiliche Initiative „Brand New Bundestag“ will das ändern und diversere Abgeordnete ins Parlament bringen. Neun ausgewählte Kandidatinnen und Kandidaten sollen bei ihrem Weg ins Parlament mithilfe von Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen und Freiwilligenteams unterstützt werden.

Es reicht nicht, dass bei der SPD ein Karamba Diaby sitzt und bei den Grünen ein Cem Özdimir. Da müssen natürlich mehr Menschen in die Parlamente kommen, die unterrepräsentierte Gruppen repräsentieren und das ist Aufgabe der Parteien.

Rasha Nasr, Kandidatin für die SPD Dresden, gefördert von Brand New Bundestag

Rasha Nasr, Kandidatin für die SPD Dresden, gefördert von Brand New BundestagS. Sturz

Das Vorbild der Initiative kommt aus den USA: „Brand New Congress“ hatte 2019 mit Erfolg die junge Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez in den US-amerikanischen Kongress gebracht. Doch auch wenn „Brand New Bundestag“ alle Kandidatinnen und Kandidaten, die sie unterstützen, ins Parlament einziehen könnten, wären es immer noch nur 9 von fast 700.

Warum sie trotzdem große Hoffnungen in das Projekt setzt, hat detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt Rasha Nasr gefragt: Sie tritt 2021 als erste Person of Color für die SPD Dresden an und ist eine der Kandidatinnen und Kandidaten, die von Brand New Bundestag gefördert werden. Die Politikwissenschaftlerin Rebecca Pates erzählt außerdem, wie der Mangel an Diversität im Bundestag entsteht.

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