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Foto: Elvis Barukcic / AFP

Zurück zum Thema | Geflüchtetenlager Lipa

Wer trägt die Verantwortung?

Im bosnischen Camp Lipa harren über Tausend Geflüchtete in der Kälte aus, viele von ihnen ohne Dach über dem Kopf. Das Camp befindet sich – anders als zum Beispiel das Lager im griechischen Moria – außerhalb der EU-Grenzen. Die EU schickt Hilfsgelder, doch die nützen wenig.

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Unmenschliche Zustände für Geflüchtete

Ende Dezember ist das Geflüchtetenlager Lipa nahe Bihać in Bosnien-Herzegowina abgebrannt. Mehr als 1200 Menschen wurden obdachlos. Zwar ist das Camp in Teilen wieder errichtet worden, doch es wird weder der Anzahl an Menschen, noch humanitären Ansprüchen gerecht – und das, obwohl die EU seit 2017 über 90 Millionen Euro für Geflüchtete in Bosnien zur Verfügung gestellt hat.

Es gibt Berichte von Folterungen, Menschen werden geschlagen, ihnen wird die Kleidung abgenommen, die Schuhe, die Socken – es ist unbeschreiblich, und das an einer Außengrenze von Europa.

Karin Settele, Geschäftsführerin HELP – Hilfe zur Selbsthilfe

Karin Settele, Geschäftsführerin HELP - Hilfe zur SelbsthilfeFoto: HELP – Hilfe zur Selbsthilfe

Wer hilft den Menschen in Lipa?

Die Menschen in Lipa müssen bei Minusgraden in Zelten übernachten. Da das Geflüchtetenlager vor der EU-Grenze Kroatiens liegt, die mit illegalen Pushbacks und Misshandlungen durch kroatische und EU-Beamte rigoros dicht gemacht wird, muss Bosnien die Aufgabe theoretisch allein bewältigen.

Die Hauptverantwortung liegt mit bei den bosnischen Behörden. Es geht nicht um hunderttausende Menschen, sondern um 8.000 Menschen – das muss machbar sein. Was die EU und die Mitgliedsstaaten tun, ist, Bosnien finanziell unter die Arme zu greifen.

Johann Sattler, Sondergesandter und Botschafter der EU in Bosnien-Herzegowina

Johann Sattler, Sondergesandter und Botschafter der EU in Bosnien-HerzegowinaFoto: EU in BiH

Aber die bosnischen Sicherheitskräfte sind allein nicht in der Lage, der Situation gerecht zu werden. Gleichzeitig verweigert die Europäische Union den Schutzsuchenden eine menschenwürdige Behandlung, obwohl die EU das Ziel all dieser Menschen ist.

Die Verantwortung der EU für menschenrechtliche Standards und eine menschenwürdige Unterbringung endet nicht an der kroatisch-bosnischen Grenze.

Gyde Jensen, Vorsitzende des Menschenrechtsausschuss des Bundestages

Gyde Jensen, Vorsitzende des Menschenrechtsausschuss des BundestagesFoto: Julia Deptala

Wer trägt die Verantwortung für die Menschen in Lipa? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Karin Settele, Geschäftsführerin der Organisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“, die auf ihrer Website zu Spenden für die Geflüchteten in Bosnien aufruft. Außerdem zu Wort kommen die FDP-Politikerin Gyde Jensen, die dem Menschenrechtsausschuss des Bundestages vorsitzt, und Johann Sattler, Sondergesandter und Botschafter der EU in Bosnien-Herzegowina.

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