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Tierra Whack
Foto: Aaron Grimes

Keine Angst vor Hits

Lego im Weltall

Tierra Whack baut ein Lego-Raumschiff, Benny Sings macht lockere Sounds für anstrengende Tage und Der Assistent lässt die Einsamkeit ins Haus. Außerdem: welcher Song ist am längsten in den UK-Top 100? Das und mehr in unserem wöchentlichen Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben und EPs

Nick Waterhouse – Promenade Blue

Nick Waterhouse ist kein Surfer und auch kein Tech-Millionär und trotzdem ein waschechter Kalifornier, der schon während der High School in Bands gespielt hat. Später gab er das im Plattenladen verdiente Geld gleich dort wieder aus, um vintage Vinyl-Singles zu kaufen, mit denen er als DJ die Tanzflächen beschallte. Seine 2010er Debütsingle “Some Place” umreißt sein musikalisches Universum zwischen Rhythm’n’Blues, Soul und Jazz. Dort bewegen sich auch die Songs seines fünften Studioalbums “Promenade Blue”, auf dem ein Männerchor und fließende Streicherparts Akzente setzen. Bei diesen beschwingt losgroovenden Nummern fällt es schwer, stillzusitzen.

Yaya Bey – The Things I Can’t Take With Me

Yaya Bey ist Musikerin und bildende Künstlerin aus Queens, New York, deren Songs sich stilistisch in die große Schublade R&B und Neosoul einordnen. 2016 ist ihr erstes Album erschienen, auf ihrer neuen EP “The things I can’t take with me” verarbeitet sie das eher unschöne Ende einer Beziehung. Sie manöviert sich darauf von untröstlicher Introspektion zu neu gefundener Sicherheit, schaut am Anfang auch nachdenklich auf die eigene Vergangenheit, um gegen Ende von sich als “bad bitch” zu singen. Das alles packt sie zwischen viele Instrumentenschichten und in eine funkelnde Oberfläche, sehr geschmeidig.

Benny Sings – Music

Der niederländische Musiker und Produzent Tim van Berkesijn hat unter dem Pseudonym Benny Sings schon 2003 sein erstes Album herausgebracht und damit seinen Stil zwischen angejazztem Easylistening-Pop und Yachtrock etabliert. Mittlerweile ist er beim für geschmackssichere Hiphop-Releases bekannten Label Stones Throw unter Vertrag und dort erscheint auch sein neues Album “Music”. Darauf gibt’s die passende Musik zum Harald Juhnke-Idealzustand “Keine Termine und leicht einen sitzen” – mit funky Grooves, Klaviermelodien die am Schmalz nur knapp vorbeischrammen und einer satt schmatzende Orgel. Mit Gastautritten sind auch selbsternannte Benny Sings-Fans wie Mac DeMarco und Tom Misch dabei.

Neu auf der Playlist

People Club – Damn

Berlin ist immer noch ein heißes Pflaster für Kunstschaffende aus der ganzen Welt. Auch wenn die Mieten mittlerweile hoch sind tummeln sich dort viele Musikerinnen und Musiker, die sich kreativen Input und vor allem Gleichgesinnte versprechen. Bei People Club hat das funktioniert. Die fünf Mitglieder der Soul-Pop-Band kommen aus Australien, Neuseeland, den USA und Großbritannien und haben sich durch eine Anzeige auf Craigslist, der amerikanischen Version von Ebay-Kleinanzeigen, kennengelernt. Das war 2018 und nach ein paar Single-Veröffentlichungen und der Debüt-EP „Kil Scott“ wird bald ihre neue EP „Take Me Home“ erscheinen, auf der auch ihre aktuelle Single „Damn“ zu finden sein wird. Die ist ein smoothes Potpourri aus souligem Indie, mit einer wahnsinnig eingängigen Bassline. Inhaltlich geht es um Sex und Sexualität, zwei der Themen, die sich neben Sucht und Tod auch durch „Take Me Home“ ziehen werden. Die EP wird ab dem 7. Mai zum Kaufen und Streamen erhältlich sein.

Der Assistent – Einsamkeit

Das Gefühl der Einsamkeit wurde schon oft besungen, aber schon lange hat es keiner mehr so schön getan wie Der Assistent. Hinter diesem Künstlernamen steckt Tom Hessler, der zuletzt im Februar mit seiner Band FOTOS ein Album veröffentlicht hatte. Ein Jahr ist es her seit sein erster Solo-Track „Neue Lunge“ das Licht der Welt erblickt hat, der sich genau wie jetzt „Einsamkeit“ durch eine angenehme Ruhe und spannenden Experimenten mit analogen Synthesizern auszeichnet. In „Einsamkeit“ besingt Tom Hessler dieses, jetzt wahrscheinlich jedem nur allzu bekannte Gefühl. Im Song wird es personifiziert und beschreibt eine Geliebte, neben der man eines Morgens aufwacht und die einen nicht mehr loslässt. Trotz des schweren Themas groovt der Song herrlich lässig und erinnert an New Wave.

Tierra Whack – Link

Pitchfork hat Tierra Whack mal als „a true Hip-Hop Original“ beschrieben, denn, aufgewachsen im vernachlässigten Norden von Philadelphia, hatte sie schon seit ihrer Geburt mit Rassismus und Ausgrenzung zu kämpfen und fand ihre Berufung schließlich im Schreiben von Gedichten, inspiriert von den Kinderbüchern von Dr. Seuss. Nach ersten Rap-Erfolgen unter dem Namen „Dizzle Dizz“ erschien dann 2018 ihr Debütalbum „Whack World“, ein Konzeptalbum auf dem kein Song mehr als eine Minute lang ist und das durch eine Reihe an Musikvideos als audiovisuelles Meisterwerk gefeiert wurde. „Link“ reiht sich nun in eine Riege von neuen Tierra Whack Songs ein, die länger sind und die durch verspielte Sounds und Beats Synth-Pop-Landschaften kreieren. Dazu gibt es ein Video, das in Rahmen der Lego „Rebuild The World“ Kampagne entstanden ist. Dabei hat sich Tierra Whack von Kindern unterstützen lassen.

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