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Leyya
Foto: Gabriel Hyden

Keine Angst vor Hits

Eintauchen und abschalten

Leyya brauchen den Beat, um den Kopf auszuschalten, Common begibt sich mit „Imagine“ in die Fußstapfen John Lennons und Laura Mvula entdeckt ihre innere Janet Jackson. Außerdem: die Kampagne #LetTheMusicMove der britischen Musikindustrie. Das und mehr in unserem wöchentlichen Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben & EPs

SAULT – Nine

„Nine“ will only exist for ninetynine days.“ Mit diesem geheimnisvollen Satz hat das Londoner Kollektiv SAULT sein neues Album angekündigt. Über SAULT ist wenig bekannt, die Mitglieder geben keine Interviews und lassen nur ihre Musik sprechen. 2019 tauchten sie plötzlich auf und haben gleich zwei Alben veröffentlicht „5“ und „7“. 2020 kamen wieder überraschend zwei Alben „Untitled (black is)“ und „Untitled (rise)“. Es wird gemunkelt, dass der Produzent Inflo Kopf des Projekts ist und u.a. auch die Sängerin Cleo Sol involviert ist. Auf dem neuen Album „Nine“ geht es um soziale Gerechtigkeit, um die „Bitter Streets“, Kids, die nach Orientierung und Führung suchen und sich im Gangleben verfangen, Alkohol als schlechte Lösung für nicht verarbeitete Traumata. Musikalisch verpacken sie das Ganze in jazzige Grooves, psychedelischen Soul, Breakbeats, verzerrte Bässen und Gesang, der bei dem Stück „You from London“ von Little Simz kommt.

Oehl – 100% Hoffnung

„100% Hoffnung“ hat das Duo Oehl aus Österreich und Island. Oehl ist das Projekt von Sänger Ariel Oehl und Musiker Hjörtür Hjörleifsson. Kennengelernt haben die sich schon 2007, aber erst 2016 haben sie angefangen gemeinsam zu musizieren. Schon nach drei Singles sind sie bei Grönland Records gelandet, dort ist 2020 ihr Debütalbum „Über Nacht“ erschienen. Und Herbert Grönemeyer mochte sie so sehr, dass er Oehl 2019 mit auf Hallentour nahm, sodass sie ihr viertes Konzert vor über 20.000 Menschen spielten. „100% Hoffnung“ heißt ihre neue EP, ein Minikonzeptalbum zum Thema Kapitalismuskritik. Es geht um Arbeiten ohne Freude, Kaufen ohne Sinn, Alltag ohne Perspektive – das alles wirkt eher nicht hoffnungsvoll, aber sie wollen nicht deprimieren, sondern aufrütteln für die Widersprüche, mit denen wir leben.

Laura Mvula – Pink Noise

Die britische Soul- und R’n’B-Sängerin Laura Mvula hat auf dem dritten Album „Pink Noise“ ihrer inneren Janet Jackson viel Platz eingeräumt. Mvulas Debütalbum „Sing to the moon“ ist 2013 erschienen und war für den Mercury Prize nominiert. Nachdem ihr Label sie kurz nach der Veröffentlichung des zweiten Albums fallengelassen hat, war sie schon drauf und dran, ihre Musikerkarriere an den Nagel zu hängen. Stattdessen hat sie für „Pink Noise“ die bunten, schulterpolsterbestückten 80er für sich entdeckt, mit halligen Drums, funky Basslines und Synthies, Prince-inspirierte Riffs und Keytar natürlich. Dazu hat sie mit Co-Produzent Dann Hume opulente Gesangsarrangements geschrieben, die an ihre älteren Songs erinnern.

Neu auf der Playlist

Leyya – Lately

Marco Kleebauer hat ein wahnsinniges Arbeitspensum. Der österreichische Produzent stand nicht nur für das Debütalbum seiner Band Sharktank und für das oben genannte Oehl-Album an den Reglern, sondern ist seit sieben Jahren auch Teil des Elektropop-Duos Leyya. Gemeinsam mit Sängerin Sophie Lindinger machen Leyya eingängige Synthie-Songs, die abwechslungsreich und immer spannend sind. Nach „Am I even real?“ und „I’m not sure“ hat jetzt die dritte Single-Auskopplung von ihrer bald erscheinenden EP „Longest Day of my Life“ (VÖ: 27.08.) das Licht der Musikstreamingdienste erblickt. „Lately“ ist melancholisch und wegen des treibenden Bassverlaufs extrem gut tanzbar. Dabei schaffen sie eine „Flucht aus dem Kopf in den Körper“ und wollen ihre schlechten Tage quasi wegfeiern. Tanzen als Eskapismus sozusagen.

LUMP – We Cannot Resist

Auch bei LUMP handelt es sich bekannterweise um ein Duo. Laura Marling und Mike Lindsay produzieren mit ihrem Projekt seit einigen Jahren poppigen Elektro-Folk mit ganz viel Tiefe. So tauchen sie auf ihrem zweiten Album „Animal“ (30.07.) in die menschliche Psyche ein und erörtern unseren Hedonismus. Passend dazu heißt die neue Single „We Cannot Resist“. Dabei geht es um (junge) Liebe, bei der man sich nicht immer zurückhalten kann. Dieses aufregende Gefühl wird nochmal verdeutlicht, wenn Laura Marling leise den Titel des Songs flüstert bevor der poppige Refrain mit einem wummernden Bass reinknallt. Ein Song zum immer wieder Hören und Anschauen. Denn im Video zu „We Cannot Resist“ tritt wieder das zottelige, bunte LUMP-Monster auf.

Common – Imagine (feat. P.J.)

Wie sähe das Paradies auf Erden aus? Lonnie Rashid Lynn aka Common versucht es in seinem ersten Release des Jahres zu zeichnen. In „Imagine“ stellt er sich eine Welt vor, in der Menschen sich gegenseitig respektieren, füreinander da sind und ohne Vorurteile, Gewalt und Rassismus auskommen. Und natürlich gibt es in dieser Welt auch ganz viel Liebe. Er will zeigen: Bevor etwas Wirklichkeit wird, muss man sich trauen, es sich vorzustellen. Ähnlich wie das 1971 auch schon John Lennon mit seinem „Imagine“ getan hat. Bei Common gibt es statt Klavier und Yoko Ono allerdings oldschoolige Rap-Beats und die Songwriterin PJ. Sie setzt mit ihrem hellen Gesang einen tollen Kontrast zur tiefen Stimme des Rappers. Ein sanfter Song, der Hoffnung und Spaß am Leben machen sollen.

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