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José González
Foto: Promo

Keine Angst vor Hits

Im Festivalfieber

José González verbreitet Positivität, bei Villagers fließen und schweben die Songs und Future Islands schalten einen Gang runter. Außerdem: Das Immergut Festival 2021 findet statt und wir verlosen Tickets! Das und mehr in unserem wöchentlichen Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Platten und EPs

Villagers – Fever Dreams

Seit 2008 macht der irische Songwriter Conor O’Brien unter dem Namen Villagers Musik. Bekannt geworden ist er für seine schüchternen Indiefolk-Songs, mit denen er auch schon zwei mal für den Mercury Prize nominiert war. “Fever Dreams” ist das fünfte Villagers-Album. In den opulent arrangierten Songs erklingen Backgroundgesang, Streicher, Bläser, Saxofonsoli und ein fließendes Piano. Es gibt auch Jazzanflüge, denn O’Brien hat in letzter Zeit wohl viel Jazz gehört. Dazu singt er von Träumen inspirierte Texte, das alles klingt sehr viel angenehmer, als sich ein Fiebertraum anfühlt.

Cartel Madras – The Serpent and The Tiger

Cartel Madras sind Bhagya Ramesh und Priya Ramesh bzw. „Eboshi“ und „Contra“ – das sind die Künstlernamen der beiden Schwestern. Sie kommen aus Süd-Indien, sind jung nach Kanada gezogen und ihre Musik nennen sie “Goonda Rap”. Darunter fallen alle möglichen Genre von Alternative Rap über Trap und House und bis zur traditionellen tamilischen Musik. “The Serpent and the tiger” ist der letzte Teil der “Project Goonda”-Trilogie. Auf der EP wechseln sich ihre knallharten Maschinengewehr-Raps mit smooth-funky Housetunes ab. Ihre abgebrühte Attüde zusammen mit Chorsamples, Drumcomputerbeats und – bässen kreieren eine futuristisch-frostige Atmosphäre.

School of Zuversicht – An allem ist zu zweifeln

School of Zuversicht ist ein Musiker*innen-Kollektiv aus Hamburg um DJ Patex, die sich alle im Umfeld das Golden Pudel Club bewegen und eine wichtige Stimme des Diskurspop sind. 2010 ist das Debütalbum erschienen “Randnotizen from Idiot Town”, der zweite Streich heißt etwas um die Ecke formuliert: “An allem ist zu zweifeln”. An ihrer intelligenten, elektronischen Popmusik haben u.a. Joachim Schütz, Erobique und Pantha Du Prince mitgewirkt. Die Stücke handeln von abstrakten Themen wie „Kapitalistischem Realismus“, aber auch von sehr konkreten Problemen wie Flucht und Gentrifizierung.

Neu auf der Playlist

Future Islands – Peach

Das letzte Album („As Long As You Are“) von Future Islands ist erst knapp zehn Monate alt, da liefert die Band aus Baltimore schon Nachschub in Form einer neuen Single. Darauf geht es, im Gegensatz zum gut gelaunten 80er New-Wave der letzten Platte, etwas gediegener zu. Auf „Peach“ stechen die Synthies nicht mehr ganz so raus, auch das Tempo ist reduziert und trotzdem erkennt man Future Island in jeder Note des Songs. Das liegt natürlich auch an Samuel Herrings charakteristischer, tiefer Stimme, die von der Ambivalenz zwischen Pessimismus und Optimismus erzählt, von Leben und Tod und davon, dass sich Aufgeben nicht lohnt. „Peach“ soll beruhigen und das gelingt der Band durch den sanfteren Sound auch. Ob der Track das erste Anzeichen für ein neues Album ist, haben Future Islands noch nicht bestätigt.

Parquet Courts – Walking At A Downtown Pace

Parquet Courts gibt es seit zehn Jahren und mittlerweile gelingt ihnen das gemeinsame Musikmachen fast schon im Schlaf. „Das beste Instrument, das wir haben, sind wir selbst“ hat die Band vor kurzem gesagt. Gut so, denn ihr neues Album „Sympathy for Life“ (VÖ: 22. Oktober) ist in improvisierten Jam-Sessions entstanden. „Walking At A Downtown Pace“ ist nach „Plant Life“ jetzt der zweite Vorbote. Für den Song hat sich die New Yorker Band in das Nachtleben der Metropole gestürzt und so ist ihr klassischer Indierock treibend und gut tanzbar. Dazu gibt es ein Video, das gemeinsam mit dem New Yorker Fotografen Daniel Arnold entstanden ist und die Band in hektischen Schnitten beim Party machen zeigt.

José González – Swing

José González ist für seine melancholischen Folksongs bekannt zu denen man bis jetzt höchstens Schunkeln konnte. Im Endspurt für sein neues Album „Local Valley“ (VÖ: 17. September) zeigt er jetzt aber, dass er auch fröhlicher kann und die Hüften schwingen lassen will. Der neue Song trägt deswegen auch passend den Titel „Swing“ und ist von Latin-Rhythmen und den tänzerisch anmutenden Flugmustern von Vögeln inspiriert. Ein richtiger Dancehall-Hit will er aber noch nicht ganz sein. Denn so ganz kommt José González von der Melancholie dann doch nicht los und sagt über seinen neuen Song, dass er „fast nur gute Vibes“ liefert. Wer also vorsichtig optimistisch in das Ende des Sommers tänzeln möchte, hat jetzt den perfekten Soundtrack dafür.

Popschnipsel

Gute Nachrichten: das Immergut-Festival 2021 darf stattfinden! Nachdem unser Lieblingsfestival vergangenes Jahr coronabedingt leider ausfallen musste, steht jetzt ein ausgeklügeltes Hygienekonzept und so dürfen vom 26.-28. August 3.000 Besucherinnen und Besucher wieder ausgewählten Indie-Acts (u.a. José González, Drangsal, Kat Frankie) live zuhören. In dieser Folge „Keine Angst vor Hits“ sprechen wir mit Stefanie Rogoll und Björn Kagel vom Immergut und fragen, wie sie ein Festival ohne Planungssicherheit planen konnten, welche Besonderheiten es auf dem Gelände gibt und worauf wir uns musikalisch freuen können.

Achtung Verlosung! Kurzentschlossene können 2×2 Tickets für das Immergut 2021 gewinnen! Schreibt bis Dienstag, 24.8. einfach eine Nachricht an musik@detektor.fm. Dann losen wir aus!

Mehr Infos zum Lineup und Hygienekonzept findet ihr auf der Website vom Immergut.
www.immergutrocken.de

Unseren Musikpodcast „Keine Angst vor Hits“ könnt ihr hier hören und abonnieren. Und wer unserer gleichnamigen Spotify-Playlist folgt, bekommt noch mehr musikalischen Input.

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