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Σtella
Foto: Dimitra Tzanou

Keine Angst vor Hits | Bonus: Musik aus Athen von Σtella

Aus der Taverna in die Indie-Disco

Vom quirligen Synth-Pop zum griechischen Blues: Die Athener Musikerin Σtella erkundet auf ihrem neuen Album „Up And Away“ griechische Musiktraditionen und das Plattenregal ihres Großvaters. Ein Gespräch über Bouzoukis, Retro-Trends und den Status quo der griechischen Popmusik.

Stella with a Sigma

Σtella – gesprochen mit einem „S“, geschrieben mit dem griechischen Buchstaben Sigma – ist der Künstlerinnenname von Stella Chronopoulou – Musikerin und gebürtige Athenerin. Zwar hat Stella Malerei studiert, seit 2015 verschreibt sie sich künstlerisch aber ganz dem Indie-Pop. Drei Alben sind schon erschienen, die durch tanzbare Grooves, verspielte Synthesizerklänge und kühlen Wave bestechen – zwei beim griechischen Label Inner Ear Records, das letzte Album „The Break“ dann beim kanadischen Label Arbutus Records, auf dem z.B. auch TOPS zu Hause sind.

Stella_2022_DimitraTzanou_Querformat

Der griechische Blues

Das Plattencover des neuen Albums „Up And Away“ ziert ein Holzschnitt, der Σtella und ihren Kollaborateur und Produzenten Tom Calvert als Barden mit Laute und Harfe zeigt. Das antik anmutende Motiv passt sehr gut zum Sound des neuen Albums: „Up And Away“ klingt ziemlich retro. Inspiration fand Σtella diesmal nicht beim Ausprobieren moderner Synthesizer, sondern beim Lauschen alter griechischer Schallplatten. Besonders der Stil des Rembetiko hat sie beeinflusst. Ein Genre, das Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist und griechische Folklore mit osmanischen Musiktraditionen vereint – häufig auch als „griechischer Blues“ bezeichnet. Das Hauptinstrument des Rembetiko, die griechische Schalenhalslaute Bouzouki, ist auf dem Album prominenter Gast.

Ich bin mit dieser Musik aufgewachsen. Es ist die Musik, die meine Eltern und Großeltern gehört haben. Sie hat mich immer begleitet. Seit ein paar Jahren interessiere ich mich vermehrt für diese Musik und auch für Bands wie Altin Gün und Khruangbin. Die haben mich sehr inspiriert.

Von Googoosh bis Theodorakis

Wie Khruangbin, die sich vom Soul- und Funk der 70er aus Asien und dem Mittleren Osten inspirieren lassen, hat auch Produzent Tom Calvert, besser bekannt als Musiker und Produzent Redinho, persische Musik als Inspiration für das gemeinsame Album mitgebracht. So ist z.B. eine prägnante Tonfolge des Titeltracks angelehnt an den Song „Gole Bee Goldoon“ der Sängerin Googoosh, die seit den 70ern als iranische Kultfigur gilt. Für den Song „Another Nation“ hat Redinho smoothe Beats gebastelt, die sich an Σtella’s folkloristische Gesangsmelodie schmiegen. Der Song erzählt vom struggle, den man als griechische Künstlerin im eigenen Land haben kann – insbesondere, wenn man nicht auf griechisch singt. Mit der Veröffentlichung ihres neuen Albums auf dem US-amerikanischen Label Sub Pop erhofft sie sich endlich eine größere Reichweite.

Es ist schwierig mit englisch-sprachiger Musik in Griechenland erfolgreich zu sein. Deswegen singe ich in dem Lied davon, wie ich meinen Sound auch in andere Länder trage. Achtzig Prozent der Menschen hier hören griechisch-sprachige Musik. Mein Publikum ist hier begrenzt.

Melancholisch & leicht zugleich

Zwar klingt Σtella auf ihrem neuen Album „Up And Away“ wesentlich melancholischer, als auf ihren quirligen Vorgänger-Platten, der warme Sound und der Downtempo-Beat des Albums sind dabei aber anschmiegsam wie eine warme Decke. In dieser Bonus-Episode von Keine Angst vor Hits lernt ihr die Musikerin kennen, ihr hört wie eine griechische Bouszouki klingt und welche Musik Σtella zum neuen Album inspiriert hat.

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