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Stella Donnelly
Foto: Olivia Senior

Keine Angst vor Hits

Schlammstelzenballett

Ezra Collective und Sampa The Great singen „Life goes on“, Ariel Oehl braucht „Keine Blumen“, Stella Donnelly bringt ihr zweites Album „Flood“ heraus. Außerdem: Unser Streaming-Tipp „Italo Disco – Der Glitzersound der 80er“. Das und mehr in unserem Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

Stella Donnelly – Flood

Schlammstelzer sind Vögel, die in etwa so aussehen wie eine Mischung aus Storch und Bekassine. Viele Schlammstelzer zieren das Cover von “Flood”, dem zweiten Album der australischen Songwriterin Stella Donnelly. Mit ihrem 2019er Debüt-Album “Beware of the dogs” hatte die Musikerin aus Perth gezeigt, dass leichtfüßiger Indie-Pop und eine Menge Gesellschaftskritik Hand in Hand gehen können. Auf “Flood” knüpft sie daran an. Geschrieben hat sie die Songs hauptsächlich am Klavier, weil sie wie viele andere Musiker*innen zu Hause war und die Gelegenheit dazu hatte. Und auch die Mitglieder ihrer Band haben sich an Instrumenten ausprobiert haben, die nicht ihre Hauptinstrumente sind. Das Ergebnis ist Leichtigkeit und Optimismus versprühender Songwriter-Indie-Pop mit beobachtenden Texten.

Ezra Furman – All Of Us Flames

“I never dreamed it was possible to be happy and self-realized and trans and uncloseted, and also become a parent. But it is and I am doing it.” Das hat Ezra Furman im April 2021 auf Instagram gepostet, als sie sich als Trans geoutet hat und als Mutter. Musik macht Ezra Furman auch, schon seit 2007. Auf ihrem neuen Album “All of us flames” spielt sie Songs zwischen Psychedelic, Glam und Indierock, auch mal mit Soulpop oder einer Folkballade. Sie selbst meint zu dem Album: “I wanted to make songs for use by threatened communities, and particularly the ones I belong to: trans people and Jews.” Beeindruckend, wie sie sich ihren eigenen Weg erkämpft hat und Dinge, die als unvereinbar galten, einfach mal macht.

Oehl – Keine Blumen

Oehl hat als Projekt der Wiener Musiker Ariel Oehl und Hjörtur Hjörleifsson angefangen. Mittlerweile verfolgt letzterer eigene Soloprojekte und Ariel hat neben den Texten auch die Musik übernommen. Die ist tanzbarer, sample-basierter Indiesound, mit dem er schon Herbert Grönemeyer beeindrucken konnte. Der hat ihn nicht nur mit auf Tour genommen, sondern auch auf sein Label gesignt. Dort erscheint auch sein zweites Album “Keine Blumen” und darauf bearbeitet er Themen wie Mental Health, Sucht und Geschlechterrollen, allesamt verpackt in Oehl-typischen “Nuschelpop”. Aber man kann das Album auch einfach so nebenbei durchlaufen lassen, die dichten Kompositionen wirken trotzdem leicht. Und es ist, wie Oehl selbst sagt, nicht unbedingt schlecht, wenn Text und Musik nicht immer kongruent sind.

Neu auf der Playlist

Greentea Peng – Look To Him

Greentea Peng ist der Künstlerinnenname der britischen Soul-Sängerin und Songwriterin Aria Wells aus London. Angefangen hat sie als Rapperin auf Open-Mic-Bühnen. Mit einer Band im Nacken macht sie seit 2018 „Psychedelic Soul” und hat 2021 das erste Album „Man Made” veröffentlicht, mit musikalischen Einflüssen aus Hip-Hop, R&B, Soul, Reggae und Dub. Im Song „Look To Him” geht’s um Kreativität und Originalität, die sich laut Greentea Peng nicht erzwingen lässt. Was bleibt, ist auf sich selber zu vertrauen. Die dubbigen Bläser liefern dazu den lässig, zunickenden Soundtrack.

Ezra Collective – Life Goes On (feat. Sampa the Great)

Wer sich ein bisschen anfeuernde Musik wünscht, um durch den Alltag zu tanzen, der legt am besten die neue Single der Londoner Jazzformation Ezra Collective auf. Im Musikvideo zu „Life Goes On” tanzen die Protagonist:innen zuerst durch Lusaka und dann auch durch die Straßen Londons. Beide Orte sind auch musikalisch durch den Song verbunden, denn Rapperin Sampa The Great aus Sambia ist zu Gast und gibt den Afrobeat-Vibes des Songs einen coolen Anstrich. Die Single ist Vorbote auf das zweite Album von Ezra Collective, dass Anfang November erscheinen soll: „Where I’m Meant To Be”.

Nosaj Thing – Blue Hour (feat. Julianna Barwick)

Nach fünf Jahren Pause meldet sich Nosaj Thing (gesprochen „no such thing”) mit einer Albumankündigung und der Single „Blue Hour” zurück. Der Produzent aus Los Angeles, der bürgerlich Jason Chung heißt, wurde Mitte der 00er-Jahre mit einer kühlen Mischung aus elektronischer Musik, Ambient, Hip-Hop und House bekannt. Der neue Track besticht durch sphärischen Hall, einen Trip-Hop-Beat, der stark an „Teardrop” von Massive Attack erinnert und den sakralen Gesang der Musikerin Julianna Barwick. Ein neues Album von Nosaj Thing soll in absehbarer Zeit folgen.

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