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Phoenix
Foto: Shervin Lainez

Keine Angst vor Hits

Pop im Kunstmuseum

Phoenix zelebrieren ihren lässig-schicken Signature-Sound, Sampa The Great hat ihr neues Album in Sambia aufgenommen und Marlon Williams legt das Country-Crooner-Image ab. Außerdem: Neue Mentoring-Plattform für FLINTA-Nachwuchs in der Musikbranche. Das und mehr in unserem Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

Sampa The Great – As Above, So Below

Sampa The Great hat sich in den letzten Jahren nicht nur in der australischen Rap-Szene einen Namen gemacht. Sie ist in Sambia und Botswana aufgewachsen, hat in den USA studiert und dann in Australien ihre ersten Schritte im Musikbusiness gemacht. Schon auf ihrem Debüt “The Return” 2019 hat sie sich mit ihrer Identität auseinandergesetzt und diese Selbstfindungsreise setzt sich auf dem zweiten Album “As Above, so Below” fort, das sie in ihrer alten Heimat Sambia aufgenommen hat. In den Stücken voller positiver Energie und Empowerment mischt sie Trap, Soul, R&B, HipHop und Zamrock und rappt zum Teil auch in der Bantusprache Wemba. Zu hören sind auch ihre Schwester Mwanjé, der sambische Rapper Chef 187, Joey Bada$$ oder Denzel Curry.

Santigold – Spirituals

Die Songwriterin Santigold mixt seit langem Elektro, New Wave, Reggae, HipHop und Dance Music. Nach ihrem letzten Mixtape “I Don’t Want: The Golden Fire Session” von 2018 ist sie erst mal in den Hintergrund getreten und hat zum Beispiel auf Tyler, The Creators gefeiertem Album “IGOR” mitgesungen. Während der Pandemie war die Mutter von drei kleinen Söhnen vor allem damit beschäftigt “einzukaufen, Essen zu kochen, zu putzen und die Kinder so zu beschäftigten, dass sie sich nicht gegenseitig erwürgen“, worunter ihre Kreativität stark gelitten hat. Irgendwann konnte sie den Schalter umlegen und die Songs für ihr neues Album “Spirituals” schreiben, das sie zusammen mit alten Mitstreitern wie Rostam, Nick Zinner und SBTRKT aufgenommen hat. Die Musik pendelt zwischen allen möglichen Genres: Pop, HipHop, Elektro, Postpunk und viele mehr, es geht um weibliche Selbstbehauptung und Resilienz.

Marlon Williams – My Boy

Der neuseeländische Songwriter Marlon Williams hat das Kunststück geschafft, dass sein Heimatland mit Countrymusik in Verbindung gebracht wird. Das selbstbetitelte Debütalbum war ein Americana-Kleinod, für das er viel Kritikerlob bekam. Auf seinem dritten Album “My Boy” erweitert Williams seinen Sound deutlich Richtung 80er-Pop und Disko. Um das zu erreichen, hat er die Songs nicht mit seiner vertrauten Band aufgenommen, weil er auch aus der Rolle des Country-Crooners heraus wollte. Überhaupt nimmt er viele unterschiedliche Rollen ein in den Songs: als Weißer Ritter mit einer Obsession Frauen zu retten oder jemand, der völlig von seinen Gefühlen abgeschnitten ist. Mit “My Boy” stellt der 31-Jährige sein großes Songwritertalent unter Beweis – ob nun im Country- oder Popgewand.

Neu auf der Playlist

Phoenix – Tonight (feat. Ezra Koenig)

Die französische Band Phoenix feiert mit ihrem neuen Song „Tonight“ gleich zwei Premieren. Zum einen ist zum ersten Mal ein Feature-Gast auf einem Phoenix-Song zu hören und auch kein Unbekannter: Ezra Koenig von Vampire Weekend singt auf dem Song mit (auch, wenn man seine sonst prägnante Stimme kaum heraus hört). Zum anderen hat sich die Band mit der Aufnahme neuer Songs einen Wunsch erfüllt: Im Musée des Arts Décoratifs in Paris hat sich die Band während der Pandemie ein Studio eingerichtet und aufgenommen. Das Ergebnis in Langform lässt sich im November hören, dann erscheint der neue Longplayer „Alpha Zulu“. Bis dahin versüßen uns Phoenix die Zeit mit wiederentdeckten Indie-Rock-Vibes, die an ihr Erfolgsalbum „Wolfgang Amadeus Phoenix“ erinnern.

Sababa 5 – Ya Hizali (feat. Shiran Tzfira)

Die Band Sababa 5 aus Tel Aviv lässt sich von der Musik arabischer Länder inspirieren mit besonderem Faible für den Funk der 70er-Jahre. Beeinflusst ist die Band aber auch vom Mizrahi, ein Musikstil der sich Mitte des letzten Jahrhunderts in Israel entwickelt hat und musikalische Einflüsse aus Europa mit Stilen aus dem Nahen Osten und Nordafrika verbindet. Für ihre EP „Rali“ hat das Gespann, das normalerweise Instrumentalmusik veröffentlicht, die jüdisch-jementitische Sängerin Shiran Tzfira mit ins Boot geholt. Der Song „Ya Hizali“ ist die Neuinterpretation eines traditionellen jemenitischen Lieds aus Tzfiras Kindheit, der gemeinsam mit Sababa 5 zu einem funkelnden Disco-Hit wird. Im November veröffentlicht die Band ihr erstes Album.

Gardna x DRS – R.A.V.E.A.S.A.P

Der Songtitel sieht auf den ersten Blick etwas kryptisch aus. Wenn man aber einen genaueren Blick darauf wirft, erkennt man die Ansage: R.A.V.E.A.S.A.P. bedeutet wohl so viel wie „rave as soon as possible“. Mag der Titel auch stumpf erscheinen, verbirgt sich dahinter doch ein grooviger Track, den MC Gardna aus Bristol gemeinsam mit dem Rapper DRS produziert hat, der sonst Teil des Trios Broke ’n‘ £nglish ist. Erschienen ist der Song auf Gardnas zweitem Album „Time & Space“ schon im Frühjahr 2022.

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